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Coronavirus: Die Entwicklungen des Tages

Es soll zu keiner Grenzschließung zu Italien kommen, berichtet der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Es soll zu keiner Grenzschließung zu Italien kommen, berichtet der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober ©APA
Die beiden bestätigten Coronavirus-Fälle in Tirol haben in ganz Österreich für Unruhe gesorgt. In Vorarlberg bestätigten sich drei Verdachtsfälle nicht. Außerdem: Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer durch das Virus in Italien auf 11 gestiegen.
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Die beiden bestätigten Coronavirus-Fälle in Tirol haben in ganz Österreich für Unruhe gesorgt. Am Dienstag traf sich unter anderem der österreichische Gesundheitsminister Anschober, um mit europäischen Amtskollegen das weitere Vorgehen zu besprechen. Am Abend ist der Einsatzstab des Innenministeriums zusammengekommen, um weitere Maßnahmen zu planen. Die AUA schickt Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub und in Vorarlberg gab es drei neue Verdachtsfälle, die sich im Laufe des Tages als negativ herausstellten.

In Tirol selbst hat der Vorfall auch weitreichende behördliche Maßnahmen zur Folge: Ein Hotel nahe der Innsbrucker Innenstadt, in dem die infizierte Italienerin arbeitete, wurde auf Anordnung des Landes vorübergehend gesperrt. Betroffen war auch die Wohnstätte der Italienerin in der Landeshauptstadt.

AUA schickt Mitarbeiter nach Hause

Die AUA schickt wegen des Coronavirus Mitarbeiter nach Hause. Weil wegen des Stopps der China-Flüge zwei der zwölf Langstreckenjets am Boden stehen, haben rund 150 bis 200 Mitarbeiter keine Arbeit. Ihnen wird unbezahlter Urlaub, Blockteilzeit und Bildungskarenz angeboten, sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech am Dienstagabend zur APA. Die AUA reagiert wie der gesamte Lufthansa-Konzern auf die Krise.

"Es ist im Augenblick noch überhaupt nicht absehbar, wie sich weiter entwickelt und ob und wann sie sich beruhigt", so Hoensbroech. Deshalb müsse man versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Zahlen zu Kosten und Umsatzeinbußen nannte der Manager nicht. Die wirtschaftlichen Auswirkungen seien aufgrund der nachfrageschwächeren Wintersaison im Augenblick "nicht ganz so schlimm wie wenn uns das im Sommer auch noch treffen würde".

Anschober will Grenze nicht schließen

Es soll zu keiner Grenzschließung zu Italien kommen, berichtet der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Ende des Treffens mit mehreren europäischer Amtskollegen am Dienstag in Rom.

"Wir wollen in den nächsten Tagen und Wochen eng mit Italien zusammenarbeiten, um eine Begrenzung der Infektionen zu erreichen. Eine Grenzschließung haben wir ausgeschlossen, weil diese Maßnahme nicht angebracht wäre", sagte Anschober im Gespräch mit der APA.

"Es war zu befürchten, dass es auch in Österreich zu Infektionsfällen kommen würde. In den beiden Fällen in Tirol gibt es einen klaren Bezug mit der Lombardei. Man kann keinen Glassturz über Österreich errichten", sagte der Minister.

Schutzmasken bringen keine Sicherheit

Derzeit sind für Menschen in Österreich keine eigenen speziellen Maßnahmen wegen des Coronavirus nötig. Das sagte Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl am Dienstagabend im ORF-Fernsehen. Das Virus habe sich in Österreich bisher nicht ausgebreitet. Erst wenn das der Fall sei, solle man Menschenansammlungen meiden, so die Expertin. Dann wären auch Maßnahmen wie in Italien angebracht.

"Ein falsches Wiegen in Sicherheit" brächten Atemschutzmasken, so die Expertin. "Für die Infektion von außen helfen die nicht." Eine Übertragung könne vielleicht eingeschränkt werden. Mehr Angst gebe es wegen des Coronavirus, weil es neu sei. Dazu gebe es einzelne sehr schwere Fälle vor allem bei älteren Menschen, gab Puchhammer-Stöckl zu bedenken.

Außerhalb Österreichs

Brandherd Italien

Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus. In Italien ist die Zahl der Todesopfer auf 11 gestiegen. Medienberichten zufolge ist in Venetien eine 76-Jährige an der Krankheit gestorben.

Im Laufe des Dienstages wurden in der Lombardei bereits drei weitere Todesfälle gemeldet, teilten die lombardischen Gesundheitsbehörden mit. Dabei handelt es sich um Personen im Alter von über 80 Jahren

Inzwischen sind 322 Menschen in Italien mit dem Virus infiziert. So auch ein 31-Jähriger aus Südtirol. Der Man hatte sich in den vergangenen zwei Wochen in der Ortschaft Castiglione d'Adda in der Lombardei aufgehalten, in der die Infektion vergangene Woche ausgebrochen ist. Am Dienstagabend wurde vonseiten des Obersten Gesundheitsinstituts in Rom ein positives Ergebnis bestätigt.

Wie das Land Südtirol in einer Presseaussendung mitteilte, gab es am Dienstag vier neue Verdachtsfälle in Südtirol. Für einen dieser Fälle liegt inzwischen ein negatives Ergebnis vor. Die restlichen Analyse-Resultate sollen ehestmöglich mitgeteilt werden, hieß es.

Erstmals Infektion in der Schweiz

In der Schweiz ist am Dienstag erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit mit. 

Zwei neue Infektionen in Frankreich

Frankreich hat zwei neue Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gemeldet. Bei einem Betroffenen handle es sich um einen Franzosen, der sich zuvor in der italienischen Lombardei aufgehalten habe, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Dienstag.

Bei der zweiten Person handle es sich um eine junge Chinesin, die Anfang Februar aus China zurückgekehrt war. Der Gesundheitszustand beider Patienten sei nicht besorgniserregend, so der Gesundheitsdirektor. Sie würden in Kliniken behandelt.

In Frankreich hatte es bisher einen Covid-19-Todesfall gegeben - Mitte Februar war ein 80 Jahre alter chinesischer Tourist gestorben. Elf Menschen galten als geheilt. Mit den neuen Fällen steigt die Zahl der insgesamt in Frankreich gemeldeten Infektionen auf 14.

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(Red. / APA)

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