Ein Traditionsgeschäft am Kornmarktplatz schließt nach 136 Jahren

Seit über 130 Jahren gibt es das Traditionsgeschäft am Kornmarktplatz. Derzeit wird es in fünfter Generation geführt. Nun steht das Stadthaus inklusive Geschäftsräumen zum Verkauf. Das Theatercafé ist nicht betroffen.
Das Geschäft ist bekannt für seine Auswahl an Uhren, Optik und Schmuck. Künftig müssen sich die Kunden neu orientieren, denn das Geschäft wird geschlossen, wie Chef Philipp Kuner gegenüber VOL.AT bestätigte.


"Bregenzer Juwel" steht zum Verkauf
Zum Verkauf steht genauer gesagt nicht das ganze Stadthaus, sondern die Hälfe, in der bisher Kuner Optik und Wohnräume untergebracht waren. Das Theatercafé ist nicht betroffen. "Stellen Sie sich vor, Sie gestalten Ihr eigenes Café, Restaurant oder Geschäft, umgeben von historischem Charme und dem lebhaften Treiben des Kornmarktplatzes", heißt es in der Immobilienanzeige. "Oder nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Traumwohnung zu verwirklichen und inmitten des städtischen Lebens zu residieren."


Vom Schwarzwald aus an den Bodensee
Die lange Geschichte des Familienunternehmens begann 1888. Damals wanderte Xaver Kuner vom Schwarzwald an den Bodensee aus. Dort gründete er ein Unternehmen, das sich durch außergewöhnliches Engagement und einzigartige Produkte auszeichnete. Ursprünglich mit speziellen Kuckucksuhren gestartet, entwickelte sich das Sortiment stetig weiter. Um die Jahrhundertwende begann die Transformation von Wand- zu Armbanduhren, ein Schritt, der das Geschäft nachhaltig prägte.



Innovation und Anpassung über die Jahre
Mit der Zeit erweiterte sich das Angebot um Brillen, Ferngläser und feinste Juwelen. Während des Ersten Weltkriegs mussten die Kuners kreativ werden: Sie reparierten die Uhren der Frontsoldaten. Da Edelmetalle Mangelware waren, boten sie Eheringe aus Eisen an. Das Familienunternehmen verschloss sich dem neuen nicht. Das Geschäft wurde immer weiter erweitert und den Wünschen der Kunden angepasst. Heinz Kuner war seinerzeit auch ein Pionier in der Optik: Er eröffnete das erste Vorarlberger Kontaktlinsen-Studio.


Die fünfte Generation führt die Tradition fort
Heute führt Philipp Kuner, Optikermeister, Kontaktlinsen-Spezialist und Juwelier, das Geschäft in fünfter Generation. Er übernahm 2007 den Familienbetrieb von seinen Eltern Ursula und Tilman Kuner. Seine besondere Leidenschaft gilt der Reparatur von antiken Großuhren. Zu den Gründen für die Schließung, sowie bis wann das Geschäft noch geöffnet bleibt, wollte Kuner sich auf Nachfrage nicht äußern.
(VOL.AT)
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