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Zwei Totgeburten in Vorarlberg durch Covid-Infektion

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Schwangere sind Hochrisikogruppe, betont Gynäkologin Kargl-Neuner.
Omikron, Boostern & Co.
Thema: Impfung bei Kindern
Warum viele CoV-Patienten nicht überleben

Viele Schwangere und Stillende sind in der Coronapandemie verunsichert. Die Sorge vor Unfruchtbarkeit oder auch vor Fehlbildungen bei Neugeborenen ließen viele werdende Mütter und Frauen mit Kinderwunsch vor der Coronaimpfung zurückschrecken. Expertinnen und Experten raten schwangeren und stillenden Frauen mittlerweile dringend zur Impfung. „Es gibt nun ausreichend Daten, die belegen, dass die Impfung in der Schwangerschaft und der Stillzeit sicher ist“, erklärt Dr. Michelle Kargl-Neuner, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bei der „Vorarlberg LIVE“-Sondersendung. Auch die Booster-Impfung wird ab der 15. Schwangerschaftswoche von den Fachgesellschaften empfohlen.

Der mRNA-Impfstoff, also jener von Biontech/Pfizer und Moderna, gelangt nicht zum Baby, betont Kargl-Neuner im Gespräch mit Moderator Gerold Riedmann. Weder im Blut, noch im Fruchtwasser oder der Plazenta konnten Impfstoff-Bestandteile nachgewiesen werden. Auch in der Muttermilch seien diese nicht nachweisbar. „Allerdings gehen die Antikörper direkt in die Muttermilch über und bieten damit einen gewissen Nestschutz“, sagt die Gynäkologin. Auch Paaren mit Kinderwunsch rät Dr. Michelle Kargl-Neuner zur Impfung. „Sie macht weder beim Mann noch bei der Frau unfruchtbar.“ Gerade vor einem geplanten Kinderwunsch sei die Coronaimpfung wichtig. „Weil wir wissen, dass eine schwangere Frau im Falle einer Coronainfektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf hat.“

Risiko einer Frühgeburt

Schwangere, die sich mit Corona infizieren, haben zum Beispiel ein 20-prozentiges Risiko für eine Frühgeburt und ein zweifach erhöhtes Risiko an Covid zu versterben, betont die Ärztin. Bei Schwangeren arbeiten die Lungen stärker als sonst. Die wachsende Gebärmutter drückt gegen das Zwerchfell, reduziert die Lungenkapazität und belastet die Sauerstoffversorgung.

In Vorarlberg gab es kürzlich zwei Fälle von einem intrauterinen Fruchttod in der 30. Schwangerschaftswoche von coronapositiven Frauen, sagt Kargl-Neuner. „Es waren gesunde, ungeimpfte junge Frauen, deren Kinder im Mutterleib verstorben sind und die mit schweren Komplikationen behandelt werden mussten.“

(VN/mih)

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