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Was bringt Gendern? Das denken VorarlbergerInnen

Gendern ist derzeit eines der heißdiskutiertesten Themen im deutschen Sprachraum. Für den Einen ist es wichtig, für den Anderen nur ein Aufregerthema. Doch was denken junge VorarlbergerInnen darüber?

Vielen Menschen ist Gendern noch immer ein Dorn im Auge, da es ungewohnt und umständlich erscheint. Besonders durch die vielen verschiedenen Genderformen fühlen sich einige gestört.

Dennoch hat Gendern eine große Bedeutung. Es wird dadurch ein Statement gesetzt. Es mag für manch einen komisch klingen, wenn TV- und Radio-Moderatorinnen und -Moderatoren für das Gendersternchen eine Sprechpause einlegen.

Allerdings wird durch Gendern etwas im Unterbewusstsein geweckt: Durch Sprache werden Bilder im Kopf erzeugt. So sollen sich beispielsweise mehr Frauen unterbewusst für Jobs angesprochen fühlen, wenn dieser gegendert wird, als wenn dieser nur unter dem Maskulinum bekannt ist.

Trotz alldem gibt es immer wieder Diskussion. Doch wie handhaben es die jungen Menschen im Ländle? Finden sie es wichtig, dass man gendert und verwenden sie selbst die gendergerechte Sprache? W&W hat bei VorarlbergerInnen nachgefragt.

Denise, 19 Jahre

„Bin überzeugt“
Dass das Gendern dazu beitragen kann, Geschlechter-gleichheit zu fördern, davon bin ich überzeugt. Allerdings wird die Sprache somit zunehmend komplexer und ich denke, es wird zum Teil auch als unpraktisch und störend empfunden. Letztendlich ist es wichtig, dass jeder je nach persönlicher Überzeugung und Vorliebe entscheidet, ob oder in welchem Ausmaß man gendert. Ich persönlich gendere je nach Gefühl. Denise, 19 Jahre

Resul, 19 Jahre

„Schwer zu reformieren“
Ich denke, es wird schwer, die deutsche Grammatik in Bezug auf einheitliches Gendern zu reformieren. Mir persönlich ist es egal, wenn Privatpersonen untereinander beliebig gendern. Ich finde, man sollte nicht zu sehr darüber nachdenken und alles verkomplizieren. Wenn ich gendere, dann so, dass ich männlich und weiblich ausschreibe, z.B. „Lehrer, Lehrerinnen“. Resul, 19 Jahre

Katharina, 19 Jahre

„Versuche, es anzuwenden“
Gendern ist vor allem wichtig für jene, die sich vom Maskulinum nicht angesprochen fühlen. Somit können sie vermehrt in die Gesellschaft miteinbezogen werden. Dies finde auch ich von großer Bedeutung. Ich selbst gend-ere bisher kaum, aber werde versuchen, es öfter anzuwenden. Katharina, 19 Jahre

Lara, 19 Jahre

„Sehr wichtig“
Ganz klar soll ein Text, Artikel etc. so verfasst werden, dass sich alle angesprochen fühlen. Dafür benötigt es meiner Ansicht nach nicht unbedingt das Gendern jeder Personengruppe. Das mindert nämlich doch oft eine unkomplizierte Lesart und Aussprache. Mir persönlich gefällt eine neutrale Sprache, keine gegenderte. Gleichberechtigung mit Sprache zu erlangen, gelingt eben wohl nicht. Eine „gerechte“ Sprache schafft noch lange keine gerechtere Welt. Lara, 19 Jahre

(WANN & WO)

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