Ein neuer Anschluss für die Messestadt: Dornbirn-Süd feierlich eröffnet
Nach vier Jahren Bauzeit ist am Freitag die neue Anschlussstelle "Dornbirn-Süd" auf der Rheintalautobahn (A14) für den Verkehr freigegeben worden.
Insgesamt wurden 42,4 Mio. Euro investiert, 24 Mio. Euro davon trug das Land Vorarlberg. Der neue Anschluss soll die Stadtgebiete von Dornbirn und Hohenems vom Schwerverkehr entlasten und die Anbindung der umliegenden Betriebsgebiete verbessern. Die bestehende Anschlussstelle beim Messegelände wurde in "Dornbirn-West" umbenannt.
Erste Auffahrt auf die Autobahn
Vorarbeiten seit Oktober 2019
Das Projekt von Asfinag, Land Vorarlberg und Stadt Dornbirn umfasst neben den neuen Anschlussrampen auch den Neubau der 1,5 Kilometer langen Lastenstraße (L39), den Ausbau der Bleichestraße, ökologische Maßnahmen sowie Erweiterungen im Radwegnetz. Belastungsschüttungen begannen bereits im Oktober 2019, die eigentlichen Bauarbeiten starteten im Frühjahr 2021. Trotz Corona und einiger "Überraschungen" bei der Sanierung einer Unterführung sowie den Herausforderungen, die ein Bau direkt neben einem Natura2000-Gebiet mit sich bringe, sei man rechtzeitig fertig geworden, so Asfiang-Geschäftsführer Andreas Fromm bei der Eröffnung am Freitag.
Neben der Entlastung der Bevölkerung habe man mit dem neuen Anschluss nun eine optimale Anbindung für die umliegenden Betriebsgebiete, was Potenziale in der Zukunft eröffne, so Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Man habe in der Umsetzung in der Asfinag einen guten Partner. "Man sollte die Asfinag und uns machen lassen. Es gibt andere Projekte, wo man uns nicht machen lässt", so Wallner mit einem Seitenhieb in Richtung Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne), die zum Unmut Wallners das Straßenbauprojekt S18 evaluieren lässt. Derzeit gebe es dort "Rückschläge", so Wallner, gemeinsam mit der Asfinag habe man aber noch viel vor. Das Rheintal sei ein starker Ballungsraum mit einer vergleichbaren Besiedelungsdichte wie Wien. Dort wisse man offenbar nicht, wie dynamisch die Entwicklung hierzulande verlaufe. Leistungsfähige Verkehrswege hätten daher große Bedeutung.
Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) sprach von einem "großen Tag für die Stadt Dornbirn", das Projekt genieße hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Sie erhoffte sich eine große Entlastungswirkung, im niederrangigen Straßennetz sollte es pro Tag rund 600 Lkw-Fahrten weniger geben. Durch das neue Radwegekonzept würden zudem Fahrten mit dem Rad sicherer. Wegen eines Grundstücksstreits fehlt noch ein Teilabschnitt, über den das Landesverwaltungsgericht entscheiden muss, für Kaufmann "eine kleine Unterbrechung, die wir auch noch schaffen".
Aus Dornbirn-Süd wurde Dornbirn-West
Infolge der neuen Anschlussstelle, die den Arbeitstitel "Rheintal-Mitte" trug, müssen sich Verkehrsteilnehmer nun umgewöhnen: Der bisher als "Dornbirn-Süd" bezeichnete Anschluss beim Messegelände heißt nun neu "Dornbirn-West". Man folge mit der Umbenennung den österreichischen Bestimmungen, die auch für den überregionalen Verkehr eine bestmögliche Orientierung nach Anbindungsgebieten vorsehe. Die Navi-Hersteller seien dementsprechend informiert worden, so ein Asfinag-Sprecher.
Die Vorteile auf einen Blick
- Entlastung der Bevölkerung in den Stadtgebieten Dornbirn und Hohenems
- Verbesserung der direkten Anbindung der Betriebsgebiete Dornbirn Wallenmahd, Bobletten und Hohenems Klien an das höherrangige Straßennetz
- Zusätzliche Anbindung des Messequartiers Dornbirn
- Entlastung und dadurch Verbesserung des Verkehrsflusses an der bestehenden Anschlussstelle beim Messequartier (zukünftig "Dornbirn-West)
- Erhöhung der Verkehrssicherheit
- Verbesserung des Radnetzes zum Naherholungsgebiet Alter Rhein
(VOL.AT/Mirjam Mayer und Petra Milosavljevic)
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