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Lockdown - Im Dornbirner Messepark herrscht das "Prinzip Hoffnung"

Geschäftsführer Burkhart Dünser
Geschäftsführer Burkhart Dünser ©VN/VOL.AT
Wie geht es dem größten Einkaufszentrum Vorarlbergs während des 2. Lockdowns?
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Vorarlbergs größtes Einkaufszentrum, der Messepark in Dornbirn, stemmt sich mit Optimismus gegen die Corona-Krise. Während die Gastronomiebetriebe des Centers großteils auf Take Away umgestiegen sind, haben die restlichen der über 70 Geschäfte geöffnet. Besucht werden sie derzeit aber vor allem von Bedarfskäufern. Hoffnung für die Umsatzzahlen macht Geschäftsführer Burkhard Dünser, dass viele Firmen aufgrund der abgesagten Weihnachtsfeiern nun Gutscheine kaufen.

Stimmung ist "nicht die beste"

Die Stimmung sei wie bereits zu Beginn des ersten Lockdowns "nicht die beste", räumte Dünser am Donnerstag gegenüber der APA ein. Die wenig positiven Nachrichten - die steigenden Corona-Zahlen, der Anschlag in Wien - drückten auf die Einkaufsstimmung. Momentan komme, wer etwas brauche. "Lädola" (bummeln) gehe man derzeit weniger, so der Geschäftsführer. Die Aufenthaltsdauer im Messepark sei deutlich kürzer, "auch weil man keinen Kaffee trinken gehen kann", dafür seien die Einkaufskörbe größer.

Einkäufer kehrten

Man wisse vom ersten Lockdown, dass mit der Zeit eine gewisse Gewöhnung an die Lage eintrete und die Einkäufer zurückkehrten, wenn auch in geringerem Ausmaß. Auch die Gäste aus der Schweiz - ihr Anteil beträgt rund 20 Prozent - kämen nun weniger oft, kauften aber dafür mehr. Der Messepark habe die Hygienemaßnahmen enorm erhöht, um das Infektionsrisiko zu minimieren. "Wir wischen jeden Liftknopf ab, belüften mit hundert Prozent Frischluft - wir tun, was wir können", so Dünser.

Hoffen auf Weihnachtsgeschäft

Wenn im Dezember der Lockdown aufgehoben werden sollte und die Stimmung damit besser werde, rechne er mit einem guten Weihnachtsgeschäft, auch wenn sich die Zahlen des Vorjahres wohl nicht erreichen lassen werden. Als "Hoffnungsschimmer" sah Dünser, dass viele Firmen derzeit Gutscheine kauften, um die Mitarbeiter damit für die abgesagten Weihnachtsfeiern zu entschädigen: "Der Gutscheinverkauf zieht ordentlich an." Zudem seien im Dezember wohl noch keine Reisen, etwa Weihnachtsferien im Süden, möglich. "Dieses Geld könnte sich im Handel positiv bemerkbar machen", hoffte Dünser.

Umsatzplus im September und Oktober

Der Messepark habe sich eigentlich von der ersten Umsatz-Delle im Frühjahr bereits erholt gehabt, im September und Oktober gab es laut Dünser sogar ein kleines Umsatzplus, der November mache das nun wieder zunichte. Von den Shoppartnern sei seines Wissens derzeit niemand gefährdet, schließen zu müssen. "Wir haben unseren Betrieben geholfen", so der Geschäftsführer. Doch gerade der Textilbereich mit seinen internationalen Filialisten gehöre zu den leidtragendsten Branchen der Krise, hier sei die Lage schwer abschätzbar. "Die Frühjahrsmode ist direkt in den Schlussverkauf gegangen, nun bleibt auch noch viel Herbstware liegen", gab Dünser zu bedenken. Elektro- und Sporthandel gehe es dagegen gut.

Eine Prognose zur weiteren Entwicklung wagte Dünser am Donnerstag, dem dritten Tag des zweiten Lockdowns, nicht. "Nichts ist vergleichbar, alles ist heuer anders. Es gibt kein Lehrbuch, keinen Leitfaden für diese Pandemie. Wir müssen uns jeden Schritt zweimal und dreimal überlegen", so der Manager über die herrschende Unsicherheit. Man könne nur so optimistisch wie möglich bleiben, "und das sind wir".

Informationen zum Coronavirus in Vorarlberg, Österreich und der Welt

(APA)

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