Am Landesgericht Feldkirch hat zur Stunde der Prozess gegen den 61-jährigen Deutschen begonnen, welcher im August vergangenen Jahres im Regionalzug zwei wehrlose Menschen mit einem Messer attackierte.
Staatsanwalt Manfred Bolter erläuterte in seinem Eröffnungsplädoyer, welchen Lebensweg der kranke Mann bislang beschritten hat. Der Deutsche absolvierte eine Fachhochschule für Gestaltung, versuchte sich als Werbedesigner. Der Mann scheiterte aber, versuchte sich weiter in der Kunstszene. Aufenthalte in deutschen Krankenhäusern folgten. Paranoide Schizophrenie wurde diagnostiziert.
Verwahrlost und verwirrt
An jenem Morgen hatte der verwahrloste Mann ganze 45 Cent dabei, hatte eine Nacht ohne Essen und Trinken hinter sich. Der Betroffene ist selbst schockiert, dass er auf zwei wehrlose Personen eingestochen hat. Dass er die beiden Opfer töten wollte, bestreitet der Mann allerdings.
Uneinsichtig
In seiner Einvernahme zeigt sich der Betroffene nur mäßig einsichtig. Ihm ist klar, dass durch derart wuchtige Stiche ein Mensch sterben kann, doch er habe niemanden töten wollen, so der Beschuldigte. Es sei ja auch kein “Nazidolch”, sondern “nur” sein Brotmesser gewesen, führt der Mann weiter aus. In einer handschriftlichen Begründung erklärt der psychisch Kranke zur Tat: “Ich wollte ein Zeichen setzen gegen die gegenwärtigen Gewalttaten von Neonazis”. Das Österreich-Logo auf dem Handy eines Zugfahrgastes habe er verwechselt mit dem Reichsadler, außerdem habe er Neonazis im Zug wieder erkannt.
Expertise von Primar Reinhard Haller
Primar Reinhard Haller wird zur psychischen Situation des Mannes etwas sagen. Der gerichtsmedizinische Experte wird zu den Verletzungen Stellung nehmen. Einige Zeugen sind geladen. Der Prozess wurde bis in den späten Nachmittag anberaumt.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.