FELDKIRCH Zum 75. Todestages von Jón Svensson, der vielfach auch der „Karl May des Nordens“ genannt wird, hielt Philipp Schöbi im Theater am Saumarkt einen Vortrag über den Schöpfer der berühmten „Nonni-Romane“ sowie dessen Zeit in Feldkirch.
In über 30 Sprachen
In seinen beliebten Nonni-Romanen verarbeitete Svensson seine Kindheitserinnerungen und erlangte damit literarischen Weltruhm. Schon in den fünfziger Jahren erreichte sein bekanntestes Werk „Nonni. Erlebnisse eines jungen Isländers, von ihm selbst erzählt“ eine Millionenauflage. 1988 verfilmte das Zweite Deutsche Fernsehen das Buch „Nonni und Manni“ erfolgreich und authentisch. Svenssons Bücher wurden weltweit in über 30 Sprachen übersetzt. Der Literaturvermittler und Mathematiker Philipp Schöbi hat sich in regem Austausch mit der Isländischen Nationalbibliothek intensiv mit Leben und Werk Svenssons beschäftigt und gab spannende Einblicke das Lebenswerk des Autors.
Die Zeit in Feldkirch
Von 1914 bis 1919 unterrichtete Jón Svensson an der Stella Matutina in Feldkirch. Aber wieso kam der aus Island stammende Jesuitenpater in die Montfortstadt Feldkirch? Auf diese Frage fand Schöbi eine Reihe plausibler Begründungen. Zunächst einmal fand er in Feldkirch einen Ort vor, an dem er in Ruhe auf Deutsch schreiben konnte. Von seiner Wohnung im früheren Exerzitienhaus an der Stelle des heutigen Landeskrankenhauses genoss er ein geradezu paradiesisches Panorama der Schweizer Berge. Viel schrieb er über die „Poesie wundervoller Aussicht“ und den majestätischen Anblick der Berggipfel: „Die Riesen stehen da in Reih und Glied“, schwärmte er vom Blick zum Gamsberg & co.
Exerzitien & Eisbären
Obwohl Svensson Jesuitenpater war und vom evangelischen zum katholischen Glauben konvertierte, wollte er nie religiöse Literatur schreiben. Stattdessen las Philipp Schöbi aus den aufregendsten Geschichten der Nonni-Romane vor und fesselte die Gäste im Theater am Saumarkt unter anderem mit der Beschreibung eines Kampfes mit Eisbären.
Im Anschluss an den Vortrag über Jón Svensson und seine Zeit an der Stella Matutina in Feldkirch signierte Dr. Philipp Schöbi sein Buch „Das literarische Feldkirch“. Zu den zahlreichen Gästen der Lesung zählten auch Manfred Getzner und Marlene Kilga. HE
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