GISINGEN Eine äußerst herausfordernde Zeit für alle Vereine. Manche haben sogar mit Mitgliederschwund, gerade im Bereich der Jugend, zu kämpfen. Um dem vorzubeugen, hat sich der Vorstand der Turnerschaft Gisingen etwas Kreatives überlegt: digitales Training vor dem Bildschirm. „Harte Zeiten erfordern kreative Lösungen“, erklärt Obmann Hans-Jürgen Steiner. Er hat gemeinsam mit seinem Team über eine temporäre Lösung nachgedacht.
Zuerst ging das virtuelle Training bei den Allerjüngsten mit dem Programm Webex los. Später hat die Turnerschaft einen Ein-Jahres-Vertrag mit Zoom abgeschlossen. „Unsere Mitglieder haben das gut angenommen und auch fleißig mitgemacht“, hält Astrid Sugg, sportliche Leiterin der TS Gisingen, fest. Via Videocall konnten von den Trainern Übungen zum Nach- und Mitmachen vorgezeigt werden – von Sprüngen über Burpees bis hin zu Liegestützen und kleinen Spielereien mit der Wasserflasche. „In den letzten Monaten war’s dann aber schon zäh, weil die Jugendlichen allmählich die Motivation verloren haben“, weiß Sugg zu berichten.
Ein Dämpfer für die Motivation war auch der Umstand, dass in den letzten Monaten ein Ungleichgewicht zwischen den Mitgliedern vorherrschte. „Die Kaderspieler durften auch während des Lockdowns in den Hallen weitertrainieren“, so Steiner.
Turner atmen auf
Doch kürzlich war es endlich für alle wieder so weit: Nach den ersten Lockerungen der Corona-Vorschriften durften die Gisinger Turnerinnen und Turner wieder ins Waldstadion zurück. Die Freude war den Mitgliedern in die Gesichter geschrieben. „Endlich wieder gemeinsam turnen“, meinte beispielsweise die achtjährige Lea. Und auch die Trainer sind froh, den regulären „Betrieb“ wieder aufzunehmen. Für sie gilt zwei Mal die Woche testen – die Kinder und Jugendlichen werden in den Schulen getestet. ETU
Umfrage Wie war das Training im Lockdown für dich? Tara Ezeh, 15 JahreIch war großteils bei den digitalen Trainingseinheiten dabei. Es war dennoch schwierig, weil ich Platzprobleme für die Übungen zu Hause hatte. Außerdem waren es klarerweise ausschließlich Kraftübungen, wo ich mich auch verbessert habe. Ausdauer habe ich in dieser Zeit leider etwas abgebaut. Paul Trezek, 12 JahreIch war natürlich bei jeder Session des digitalen Trainings mit dabei. Cool habe ich es gefunden, dass wir auch die Jerusalem-Dance-Challenge einstudiert haben. Ich vermisse auch die Wettkämpfe. Und jetzt freue ich mich auf jeden Fall sehr, endlich wieder Vollgas geben zu können. Annika Rhomberg, 16 JahreFür mich hatte sich eigentlich wenig geändert während des Lockdowns. Als Kaderspielerin ging das Training für mich ganz regulär in der Dornbirner Messehalle weiter. Aber es ist natürlich trotzdem schön, dass jetzt wieder alle Kollegen im Gisinger Waldstadion anzutreffen sind.
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