Verheiratete Männer sollen in Ausnahmefällen – und vorerst nur in Südamerika – zu römisch-katholischen Priestern geweiht werden können, der Schutz des Amazonas und seiner Bewohner solle stark forciert werden: Mit diesem Votum ist am Sonntag die dreiwöchige Amazonien-Synode zu Ende gegangen. Erwin Kräutler zeigt sich teilweise zufrieden über die Ergebnisse der Synode.
Keine Weihe für Diakoninnen
Die Weihe für Diakoninnen wurde vorerst nicht beschlossen, darüber soll aber laut Kräutler noch weiter diskutiert werden. Seit Jahren zählen das Zölibat und die Frauenordination zu den heißen Eisen in der römisch-katholischen Kirche. Bisher scheiterten jegliche Vorstöße in diese Richtung.
"Erfolg für Franziskus"
Die Synode stand damit für diesen internen Richtungskampf der katholischen Kirche. "Es ist ein Erfolg für Franziskus", sagte Politi. "Die Kritiker werden weiter versuchen, den Papst zu delegitimieren. Diese Eskalation der Aggressivität wird weitergehen."
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn bezeichnete das Ergebnis der Bischofssynode zu Amazonien als ein "starkes Lebenszeichen für Amazonien und die Kirche". Von dem am Samstagabend verabschiedeten Abschlussdokument gingen "starke Impulse" an die Weltgemeinschaft aus, sagte der Erzbischof nach der Präsentation des Textes. Das betreffe sowohl den ökologischen Erhalt des für das Weltklima wichtigen Amazonas-Regenwaldes als auch den Schutz der dort lebenden Menschen. Positiv bewertete der Kardinal den Vorschlag der Synode, der einen Weg für den künftigen Einsatz von verheirateten Priestern skizziert.
In dem Abschlussdokument bekam der Punkt über die verheirateten Männer erwartungsgemäß die meisten Gegenstimmen. Auch wenn Synodenteilnehmer wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ein ums andere Mal betonten: "Die Abschaffung des Zölibats ist nie ein Thema gewesen."
Spalt geöffnet
Doch einen Spalt öffnet der Vorschlag dennoch. So steht auch im Abschlussdokument: Einige Teilnehmer hätten sich dafür ausgesprochen, das Thema auf "universaler" Ebene anzugehen. Priestermangel gibt es schließlich nicht nur im Amazonas-Gebiet, sondern auch in Ländern wie Deutschland. Wenn auch nicht so extrem, dass nur einmal im Jahr die Messe gefeiert werden kann. Marx betonte, dass die "Viri probati" für Deutschland derzeit kein Thema seien.
Welche Impulse zu Ökologie und Kirchenreform hinterlässt die soeben zu Ende gegangene Amazonien-Synode? Bischof Erwin Kräutler berichtet am Mittwoch, 30. Oktober, in Bregenz über seine Erfahrungen und Einschätzungen.
Termin
Erneuerung jetzt? Bischof Erwin Kräutler im Gespräch
Mittwoch, 30. Oktober, 19 Uhr
Christliche Buchhandlung Arche, Bregenz
(Red.)
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