Von Günther Bitschnau (wpa)
Nicht selten kehren Politiker in langjährigen Führungspositionen nach dem Ende ihrer Funktion auf mehr oder weniger sinnvolle (teils eigens für sie geschaffene) Arbeitsplätze in oder im Umfeld der öffentlichen Verwaltung oder in öffentlichkeitsnahen Institutionen zurück. Der Bregenzer Ex-Bürgermeister Markus Linhart (Jg. 1959) hat sich unterdessen für den Gang in die Privatwirtschaft entschieden. Denn Linhart hat zusammen mit zwei Partnern ein Immobilienentwicklungsunternehmen im Bregenzerwald auf die Beine gestellt.
Drei Eigentümer
Konkret handelt es sich dabei um die LEIWO home GmbH mit Sitz in Alberschwende, die Ende April 2021 gegründet wurde. Linhart ist dort als alleiniger Geschäftsführer und 33,3-Prozent-Miteigentümer eingetragen. Die beiden anderen Drittel der Anteile halten jeweils zu gleichen Teilen der Bregenzerwälder Bauunternehmer Siegfried Kohler (Jg. 1964) und der Tiroler Unternehmensberater und Consulter Stefan Frank (Jg. 1964). Als Geschäftszweig eingetragen ist die Immobilienentwicklung vor allem im Bereich des leistbaren Wohnens, Management und Beteiligungen.
Einer von Linharts Geschäftspartnern, Siegfried Kohler, ist geschäftsführender Gesellschafter der Berlinger Holzbau GmbH und Geschäftsführer der OA.SYS baut GmbH (die wiederum der Berlinger Holzbau GmbH gehört). Beide Firmen haben ihren Sitz am Ortsbeginn von Alberschwende kurz nach dem Achraintunnel bzw. nach dem Schwarzachtobel rechterhand an der Hauptstraße. Die LEIWO home GmbH hat ihren Sitz im kleineren Gebäude gegenüber auf der anderen Straßenseite.
Immobilien für leistbares Wohnen
Markus Linhart, der seinen Wohnsitz nach Hittisau verlegt hat, bestätigte auf wpa-Anfrage die Firmengründung. "Ich fühle mich noch zu jung, um beruflich nichts mehr zu tun. Und aus meiner Erfahrung als ehemaliger Bürgermeister heraus weiß ich, wo den Menschen beim Thema Wohnen der Schuh drückt." Aufgrund allerorts steigender Preise werde die Frage zum leistbaren Wohnen in Zukunft noch an Brisanz zulegen.
Primärer Fokus auf den Mittelstand
Seiner Ansicht nach gibt es grob gesprochen drei Arten von Wohnungskäufern beziehungsweise Wohnungsnutzern. Auf der einen Seite stehen Investoren, die ihr Geld in Wohnungen anlegen und diese dann vermieten. Auf der anderen Seite gebe es viele Menschen, die auf den sozialen bzw. gemeinnützigen Wohnbau angewiesen seien, um sich überhaupt ein Dach über dem Kopf leisten zu können, sagt Linhart.
"Dazwischen steht der Mittelstand, früher der klassische Häuslebauer, also eine Familie mit zwei arbeitenden Elternteilen samt entsprechendem Einkommen und ein oder mehreren Kindern. Aber auch für diese Menschen im durchschnittlichen Einkommensbereich ist es ohne eigenes Grundstück unmöglich geworden, sich in Vorarlberg ein Eigenheim zu schaffen", so Linhart. Und genau auf diese Zielgruppe wolle man sich primär konzentrieren: "Es sind Menschen, die in den von LEIWO gebauten Wohnungen dann auch wohnen werden. Sie wollen Eigentum, denn sie betrachten eine Mietwohnung als Geldverschwendung."
Konzept mit drei Säulen
Das Konzept von LEIWO sehe die Beschaffung von Grundstücken im Baurecht vor. Nach Fertigstellung sollen die Wohnungen an die zukünftigen Bewohner verkauft werden. Auf allzu hohen Luxus, etwa was Raumgröße und Ausstattung betrifft, wolle man verzichten. "Nicht aber im ökologischen Bereich", sagt Linhart.
Und schließlich soll über die Standardisierung der Gebäude eine maßgebliche Kostensenkung erreicht werden. So gebe es drei Grundrisse, die zur Auswahl stehen. "Wo es geht, wollen wir auf den Holzbau setzen. Hier ist viel Vorfertigung und Systematisierung möglich. Zugleich ist die Errichtungszeit kurz." Dadurch, so Linhart, werde man mit den Preisen gegenüber der klassischen Miete absolut wettbewerbsfähig sein.
(Quelle: Wirtschaftspresseagentur)
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