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"Meistens überlege ich mir für die ganze Woche, was ich gerne kochen würde"

Wie spart Jungmama Christina beim Einkauf?
Wie spart Jungmama Christina beim Einkauf? ©VOL.AT, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Alles wird teurer, auch Lebensmittel. Wie eine junge Mutter aus Feldkirch jetzt noch möglichst günstig einkauft.

Christina Arnoldi (32) wohnt mit Töchterchen Malia (17 Monate), Freund Philip und Hündchen Maya in Feldkirch. Wir haben die junge Mutter und ihre Tochter zum Wocheneinkauf begleitet.

"Also die Lebensmittel machen mittlerweile schon einen sehr beträchtlichen Teil aus", erklärt Arnoldi gegenüber VOL.AT. Das Wohnen selber sei teurer geworden. Bei Lebensmitteln müsse man nun auch "ein großes Stück mehr" Geld einplanen.

Christina mit ihrer kleinen Tochter.

"Es ist nicht so, dass man nicht durchkommt"

Nach ihrer Karenz machte Christina Arnoldi eine Bildungskarenz, sprich sie bekam 60 Prozent ihres vorherigen Lohnes. Zudem arbeitet sie jetzt einen Vormittag die Woche geringfügig, ihr Freund Vollzeit. Ohne ihre Einkünfte ginge es laut ihr schwerer: "Es ist nicht so, dass man nicht durchkommt, aber du musst natürlich mehr überlegen und mehr schauen, kann ich das jetzt noch kaufen?", verdeutlicht sie.

Vor jedem Abstecher ins Geschäft schreibt sich die 32-jährige einen Einkaufszettel.

Wöchentliche Planung

"Meistens überlege ich mir für die ganze Woche, was ich gerne kochen würde", erklärt die junge Mutter im Gespräch mit VOL.AT. "Ich gehe auch oft in zwei verschiedenen Läden", verrät sie. Etwa in einen großen Supermarkt und zum Diskonter. Sie achtet zudem auf Newsletter und Aktionen.

Am billigsten sei es bei manchen Produkten – etwa für ihre Kleine – wenn sie in eine Drogerie nach Lindau fahre, meint sie. Aber auch Hundefutter sei teurer geworden: von 99 Cent auf mittlerweile 1,19 Euro, wie sie erklärt. "Das ist jetzt nicht alles Welt, aber man merkt es dann doch irgendwo", gibt sie zu verstehen.

Töchterchen Malia darf beim Einkauf im Wagerl Platz nehmen.
Nur wenige Dinge standen auf der Einkaufsliste. Die Waffeln waren leider ausverkauft, Milch war nicht so dringend.

Mindestens 150 Euro pro Woche

Zu einem richtigen Wochenendeinkauf gehört für sie Fleisch, Wurst und alles drum und dran. Mindestens 150 Euro gebe sie pro Woche aus, schätzt Christina. Sie achte darauf, unter der Woche möglichst wenig einkaufen zu gehen.

"Dann gehst du rein wegen Milch und gehst trotzdem mit vier, fünf Sachen mehr raus und hast gleich wieder 30 Euro zusammen", sagt sie im VOL.AT-Gespräch. Rechnet man dies zum wöchentlichen Großeinkauf dazu, schlagen schneller als gedacht rund 200 Euro zu Buche. Das sei schon viel: "Früher als wir noch zu zweit waren, bin ich bei einem Wochenendeinkauf mit 100 Euro schon ausgekommen."

Dieser Einkauf kostete Christina etwas mehr als 20 Euro.

VOL.AT hat Christina und Malia bei einem Abstecher in einen Lebensmittelmarkt begleitet. Auf dem Einkaufszettel standen zwar nur einige Kleinigkeiten, trotzdem kamen gleich rund 20 Euro zusammen.

Christinas Einkauf

  • 1 Salatkopf € 1,99
  • 1 Packung Butter € 2,39
  • 1 Packung Margarine € 1,79
  • 500 g rote Trauben € 2,99
  • 2 Tafeln Kinderschokolade € 3,18 (je € 1,59)
  • ein Säckchen Äpfel € 1,04
  • 1 3er-Packung Bobby Schokoriegel € 1,19
  • Bananen € 1,37
  • 1 kg Mandarinen € 2,49
  • 500 g Cherrytomaten € 2,49
  • 250 g Champignons € 1,99
  • Gesamt: € 22,41
Obst und Gemüse wird bei der Jungfamilie gerne gegessen.

Gesund einkaufen trotz Teuerung

Die junge Mutter achtet nicht übermäßig auf Bioprodukte und Regionalität. Gesund einzukaufen funktioniere auch mit der Teuerung. Bei ihnen werde viel Gemüse gegessen, den Fleischkonsum hätten sie bereits reduziert, so Christina. Man wisse bei Fleisch oft nicht, wo es herkomme, daher würde sie die Produkte lieber regional kaufen – etwa Rindfleisch oder Hühnchen vom Bauern oder kleinen Metzger nebenan.

Auch bei Butter greift die 32-jährige zur billigeren Eigenmarke.

Diskonter und Eigenmarken

Gewisse Sachen, etwa Nudeln, seien beim Diskonter meist billiger. Ansonsten kaufe sie auch Eigenmarken, erklärt die junge Mutter. "Du schmeckst keinen wahnsinnigen Unterschied", meint sie. Shrimps möge sie wahnsinnig gerne, hier koste eine Packung aber bereits fast 19 Euro. "Da denke ich mir dann ab zu: brauche ich das wirklich?"Auch alkoholische Getränke, Lachs oder Steaks kaufe sie nicht immer: "Ein Steak kaufe ich mir selten und wenn, dann gehe ich lieber ins Restaurant." Aber insgesamt gesehen, gehe sie weniger auswärts essen, da das auch teurer geworden sei.

Schokolade als kleine Sünde für Zwischendurch darf nicht fehlen.
Nach dem Einkauf geht es für Mutter und Tochter zu Fuß nach Hause.

Es lohne sich, auf Angebote zu schauen und diese zu nutzen, erklärt Christina Arnoldi abschließend. Etwa 25-Prozent-Pickerl oder Angebote für Bier und Fleisch. "Wenn man da ein klein wenig draufschaut, fährt man eigentlich relativ gut", meint sie. Anders sei dies, wenn man einfach so einkaufe und "alles in den Wagen werfe". "Im Vergleich 'Kaufe ich jetzt ein Diskontprodukt oder kaufe ich das originale?', da sparst du natürlich schon Geld".

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(VOL.AT)

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