Genau das macht es so gefährlich: Es kann sich unbemerkt in geschlossenen Räumen ansammeln und innerhalb kürzester Zeit zum Tode führen. Vergiftungen mit Kohlenmonoxid sind die häufigsten Gasvergiftungen in Österreich. Bei uns im Ländle werden durchschnittlich alle zwei Monate Einsatzkräfte zu einem Fall gerufen. Schon durch einfache Sicherheitsmaßnahmen können Unfälle verhindert werden.
Wie entsteht Kohlenmonoxid und wann besteht Gefahr?
Kohlenmonoxid ist durch seine geruch- und farblose Eigenschaft für uns Menschen nicht zu erkennen. Es entsteht bei unvollständigen Verbrennungsvorgängen von kohlenstoffhaltigen Substanzen (z.B. Holz, Öl, Erdgas) ohne genügend Sauerstoff. Gefährlich wird es aber nur in geschlossenen Räumen. Achtung: Man braucht keine direkten Berührungspunkte, um gefährdet zu sein, da das Gas auch Wände und Decken ungehindert durchdringen können.
Die Wirkung von Kohlenmonoxid im Körper
Kohlenmonoxid bindet sich an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin und blockiert die Bindungsstellen für Sauerstoff (O2), das heißt es verhindert den Transport von Sauerstoff im Blut (CO bindet sich mit Hämoglobin dreihundertmal besser als O2). Umso mehr Hämoglobin-Zentren von CO besetzt sind, umso weniger O2 kann durch unser Blut transportiert werden. Organe werden unzureichend versorgt, das Ersticken droht.
„Das Gefährliche an einer Kohlenmonoxidvergiftung ist, dass Schläfrigkeit und Benommenheit meist nicht als Vergiftungssymptom gewertet werden. Daher kann sich eine Person mit leichter Vergiftung schlafen legen und nichts ahnend weiter Kohlenmonoxid einatmen, bis eine schwere Vergiftung oder der Tod eintritt“, so die Allgemeinmedizinerin Dr. Daniela Pejic.
Die Symptome sind abhängig von der Kohlenmonoxid-Konzentration und der Dauer der Einatmung. Je nach Alter und allgemeinem Gesundheitszustand zeigen sich folgende Beschwerden:
Schwindel, Kopfschmerzen Schläfrigkeit, Benommenheit Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Ohrensausen Kurzatmigkeit, Druck auf der Brust.
Zusätzlich können sich bei schweren Vergiftungen folgende Symptome äußern:
Kreislaufkollaps
Bewusstlosigkeit
Krampfanfälle
Die Schädigungen können in relativ kurzer Zeit tödlich sein. Deshalb ist es wichtig, alle Symptome in diesem Zusammenhang ernst zu nehmen. Das gilt vor allem dann, wenn mehrere Personen, die sich gleichzeitig in einem Raum aufgehalten haben, ähnliche Symptome aufweisen.
Risikobereiche - Gilt grundsätzlich nur in geschlossenen Räumen! Alte oder defekte Gasthermen: Vor allem bei hohen Außentemperaturen können Abgase der Therme nicht aufsteigen und entweichen. Zeitgleicher Betrieb von Gasthermen und mobilen Klimageräten: Die Klimageräte saugen Luft aus dem Raum ab und beeinträchtigen die Luftzirkulation. Schlechter Kaminzug eines Ofens oder blockierte Kamine, Lagerräume (Gärkeller, Pellets-Lager, usw.)
Rauchen von Wasserpfeifen, vielen Zigaretten oder auch Shishas
Verwendung von Holzkohlegrills in Innenräumen und Garagen (sollte man nie machen!)
Verstopfte Rohre innerhalb der Therme: Eine regelmäßige fachkundige Überprüfung ist sehr wichtig!
Präventionsmaßnahmen Notrufnummer der Vergiftungszentrale einspeichern: 01 406 43 43 Kamine, Gasthermen und Durchlauferhitzer regelmäßig fachgerecht überprüfen bzw. war-ten lassen (s. Herstellerhinweise). CO-Melder installieren lassen: Gerate bei Alarm nicht gleich in Panik. Die Melder sind sehr sensibel eingestellt, um eine frühzeitige Warnung sicherzustellen (Infos dazu im Fachbe-trieb, z.B. beim Brandschutzteam Vorarlberg unter: brandschutzteam-vorarlberg.com). Klimageräte nicht ohne vorherige Erstellung eines Raumluftbefundes (Rauchfangkeh-rer:innen, Installateur-Fachbetrieb) in Betrieb nehmen. Auch hohen Außentemperaturen sollte regelmäßig gelüftet werden, v.a. während Betrieb der Therme (beim Duschen, Geschirrabwaschen, etc.). Auf genügend Sauerstoffzufuhr achten (viel an die frische Luft gehen). Grille / Heize niemals in geschlossenen Räumen mit einem Holzkohlegrill.
SICHERES VORARLBERG
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