Kälbertransporte - Vorarlberg hat reagiert

“Das ist jedoch nur ein erster Schritt – nun müssen die anderen Bundesländer nachziehen und dann müssen wir schleunigst an Alternativen arbeiten, damit nicht die Bäuerinnen und Bauern die Leidtragenden sind”, sagte Sarah Wiener, Kandidatin der Grünen für die EU-Wahl. Von lokalen Schlachtkapazitäten über Markenprogramme im Handel, Sperma-Sexing bis zur Forcierung von Zweinutzungsrassen, stressfreies Schlachten und muttergebundene Kälberaufzucht – die Liste der Vorschläge zu einer Verbesserung sei lang.
Stopp der Kälbertransporte war längst überfällig
„Es war längst überfällig, die seit Jahren bekannten qualvollen und illegalen Kälbertransporte zu stoppen. Das haben wir Grüne schon vor Monaten gefordert!“, begrüßt Landwirtschaftssprecher Daniel Zadra die späte Einsicht von Landesrat Gantner in der heutigen Landtagsdebatte zur dringlichen Anfrage der Grünen zum Tiertransport-Dilemma, wie er in einer Presseaussendung mitteilt.
Die Verantwortung ende aber nicht mit diesem Schritt. „Es ist unser Job in der Politik, dass wir Lösungen schaffen, damit keine drei Wochen alten Kälber mehr quer durch halb Europa gekarrt werden!“, betont Zadra. Die Vorarlberger Landwirtschaft brauche jetzt Unterstützung. „Wir müssen unseren Landwirtinnen und Landwirten unter die Arme greifen und beim Wandel des Systems helfen!“, fordert Zadra.

„Erst nachdem der Verein gegen Tierfabriken erneut bewiesen hat, dass auch Vorarlberger Kälber durch diese qualvollen Transporte zugrunde gehen, ist der Druck zu groß geworden“, erläutert Zadra. Es sei längst an der Zeit gewesen, endlich zu handeln. „Die Menschen verstehen und wollen nicht, dass hier weggeschaut wird. Denn auf der Strecke bleiben die Tiere!“, so Zadra.
“5-Punkte-Plan”
Es brauche nun eine Reform des fehlgeleiteten Rinderwahnsinns. „Mit unserem 5-Punkte-Plan schlagen wir bereits grundlegende Änderungen auf dem Weg zu Milch ohne Kälbertransporte in Vorarlberg vor“, zeigt Zadra erneut die Grünen Initiativen, mit beispielsweise einem regionalen Schlachthof und einer Vermarktungsoffensive für Kalbfleisch, auf.
Das Fördersystem müsse so umstrukturiert werden, dass es den LandwirtInnen eine Möglichkeit biete aus dem Wachstumswahnsinn in der Landwirtschaft auszusteigen. „Auch die LandwirtInnen wünschen sich Alternativen. Dafür müssen wir mit den PionierInnen, die es bei uns im Land schon gibt, Lösungen erarbeiten!“, betont Zadra.
Jetzt müsse an vielen Schrauben des landwirtschaftlichen Systems gedreht werden. „Nützen wir das Potenzial für regionale und biologische Lebensmittel und setzen diese konsequent in Schulen, Kindergärten, Pflegeheimen und landes- und gemeindeeigenen Kantinen ein!“, fordert Zadra. An einer positiven Zukunft für unsere Landwirtschaft müsse gearbeitet werden. „Denn Systeme, die Tierleid produzieren, können und wollen wir nicht weiter akzeptieren!“, schließt Zadra.
(APA/Red.)
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