Im VOL.AT-Interview lässt der Dornbirner Oberarzt kein gutes Haar an den jüngsten Entscheidungen von Neo-Gesundheitsminister Johannes Rauch und der jüngsten österreichischen Maßnahmen-Politik zur Pandemiebekämpfung. "Wir sehen einen rasanten Anstieg an Corona-bedingten Abwesenheiten beim Personal in allen Bereichen. Gleichzeitig haben wir wieder einen Anstieg an Patienten, aktuell noch abseits der Intensivstationen. Man muss aber auch anmerken, dass jegliche Pflege von Corona-Erkrankten als intensiv zu bezeichnen ist", informiert der Mediziner.
"An Corona stirbt man überall: Zuhause, auf den
Normal- oder eben auch den Intensiv-Stationen"
Man nehme mit dieser Ausrichtung bewusst einen kritischen Anstieg an Menschen, die krank werden, in Kauf. Und schärfere Maßnahmen an die sogenannte "Auslastung" von Intensivstationen zu koppeln, sei zu hinterfragen. "An Corona stirbt man überall: Zuhause, auf den Normalstationen oder eben auch in den Intensiv-Einrichtungen", führt der Ärztekammer Vizepräsident weiter aus. Direktes Resultat sei außerdem eine verminderte Anzahl an Betten und Verschiebungen von Eingriffen und Operationen. "Offensichtlich hat die Politik endgültig vor dem Virus kapituliert. Maßnahmen, die man sich seit zwei Jahren erarbeitet hat, werden über den Haufen geworfen. Die Entwicklung ist äußerst beunruhigend."
"Personal im Stich gelassen, auf Mediziner wird nicht mehr gehört"
"Das Gesundheitspersonal ist müde, für die Strapazen ist kein Ende in Sicht. Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden. Die Belastung des Personals wird nicht ernst genommen, die Mediziner werden auch nicht mehr gefragt, die Politik entscheidet. Die Gecko-Kommission hat deutlich kommuniziert, dass sie bezüglich der Öffnungsschritte nicht einbezogen wurde", schließt Dr. Hermann Blaßnig. Dass man nun offensichtlich völlig auf die Impfkampagne verzichte, würde uns erneut im Herbst hart treffen. Wie schon zwei Mal zuvor.
(VOL.AT)
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