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Die Landschaft mit den Augen des Malers sehen

Selten sind sie noch zu sehen, die Maler an ihrer Staffelei im Herbst wie der akad. Maler Prof. Gerhard Winkler.
Selten sind sie noch zu sehen, die Maler an ihrer Staffelei im Herbst wie der akad. Maler Prof. Gerhard Winkler. ©Bernhard Tost
Prof. Gerhard Winkler widmet seine Aufmerksamkeit der Landschaftsmalerei. 
Die Landschaft mit den Augen des Malers sehen

Dornbirn. Selten sind sie noch zu sehen, die Maler an ihrer Staffelei im Herbst. Doch was bewegt den Dornbirner Künstler Gerhard Winkler mit all seinen Malutensilien in dieser wunderbaren Jahreszeit in die Natur in und rundum Dornbirn zu ziehen, um stundenlang zu malen? „Das vertiefte Erleben und Erschauen, das versuchte Festhalten des langsamen Vergehens der üppigen Farbenpracht in der Natur führen mich auch zum Nachdenken über das eigene Sein und auch die Gemeinschaft in der wir leben“, so der Künstler, dessen Werke bereits in vielen Ausstellungen zu sehen waren.

Erste Landschaftsabbildungen

„Malerei ist nicht sichtbar, sie „macht“ sichtbar“, erläutert Prof. Winkler. Diesen Zauber der Meister nutzt Gerhard Winkler um der Innenseite der Landschaft, ihrem inneren Leben, ihrer Seele und schließlich ihrer Persönlichkeit auf die Spur zu kommen und eine Methode vierfachen Sehens anzubieten. Dabei lohnt es sich, die Geschichte der Landschaftsmalerei zu skizzieren: In Europa erscheinen die ersten Landschaftsabbildungen in der Kunst erst am Ende des Mittelalters, wenn man von Landschaftsreproduktionen wie im römischen Pompeij absieht. Die ersten Bilder entstehen in Italien mit dem Beginn der Stadtkultur, der beginnenden Emanzipation des Menschen aus der Natur. Im 18. Jahrhundert erreicht die Landschaftsmalerei dann vor allem in den Niederlanden einen ersten Höhepunkt und hundert Jahre später erfolgt mit Millet, Courbet und der Schule von Barbizon, die später von den Impressionisten Pissarro, Monet oder Sisley weiterverfolgt wurde, eine interessante Wende. Cézanne und van Gogh haben sich dem Thema „Mensch und Natur“ besonders gewidmet. Es sind Maler, die hinaus in die Natur gehen, um sie auf die Leinwand zu bannen. Dabei ist interessant, dass Cézanne beinahe der letzte Landschaftsmaler ist, danach folgt der Kubismus. Natur und Landschaft verschwinden nach dem Ersten Weltkrieg fast vollständig aus den Bildern, mit wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel Pierre Bonnard. Dieser skizzierte Weg geht von der Sinneswahrnehmung der Landschaft über den Aufbau einer Beziehung zur Landschaft und endet bei den Menschen selbst.

Großartige Stimmungen

„Ich bin dankbar für die Zeit, mich über die großartigen Stimmungen, die uns die Natur im Wandel des Tages zaubert, freuen zu können und über die innere Zufriedenheit und Ruhe für diese kurze Weile, nachdenken zu können über die Notwendigkeit des Loslassens und auch des Abschiednehmens“ , so der Künstler Gerhard Winkler abschließend. (BET)

 

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