Feldkirch. Der gebürtigen Salzburgerin Ursula Dorigo wurde das künstlerische Talent in die Wiege gelegt: Mutter und Tante waren ausgezeichnete Malerinnen und der Großvater war von Beruf Mosaikkünstler. Auch Ursula wollte nie etwas anderes als malen, nur ihre Einstellung „So gut wie Leonardo da Vinci und Michelangelo werde ich nie sein, also lasse ich es“ hinderte sie daran. Bis zu ihrem 40. Lebensjahr arbeitete sie als AHS-Lehrerin, kündigte und begann dann als quereinsteigende Künstlerin mit der Idee: „Leonardo ist mir egal, ich muss mich ausdrücken“! Sie begann eine intensive künstlerische Ausbildung in Salzburg bei Georg Eisler. Von Maria Lassnig bekam sie den Rat, einfach zu arbeiten. So wurde die Malerei zu einer Konstante in ihrem Leben.
Die Sprache des Materials
Ursula Dorigo holt sich ihre Ideen aus der Natur, wandert durch die Landschaft, um Farben, Formen und Dimensionen aufzunehmen. „Ich will die Natur nicht mimetisch (nachahmend) darstellen, sondern ich versuche die Landschaft aus sich heraus sprechen zu lassen, durch ihr eigenes Material wie Blätter, Sand und Steine. Ich habe eine große Lust am Leeren. Ohne Figürliche Darstellung will ich mich nur mit Farbe und Form des Materials ausdrücken“, erläutert die Künstlerin. Gerne arbeitet sie mit Blättern und Sand, den sie in unterschiedlichen Farben von verschiedenen Inseln im Reisegepäck mitgenommen hat. „In Chios hatte jeder Strand eine andere Farbe, in Elba habe ich Glitzersand entdeckt und bin jahrelang wieder hingefahren um diesen Sand zu holen“, schmunzelt Ursula Dorigo.
Am 1. Mai soll ihre Einzelausstellung in Würzburg mit Sand- und Streubildern eröffnet werden und im Künstlerhaus in Bregenz wird sie bei der Gemeinschaftsausstellung der Vorarlberger Künstler ebenfalls Sandbilder ausstellen. Genauso interessant sind auch ihre Steinportraits. Für ihre Bilderserie „stoned“ hat sie pointilistisch (nur mit kleinsten Punkten) gearbeitet und das Bild zart mit Aquarell unterlegt. Führt der Rhein Niedrigwasser, können auf ausladen Sandbänken die verschiedenartigsten Steine mit unterschiedlichste Kalzit Einschlüssen in immer neuer formaler Anordnung gefunden werden. Sie bieten der Fantasie vielfältige Anregungen. „Wenn ich eine neue Landschaft erkunde, beginne ich die Arbeit mit kleinen Aquarellen. So lebe ich mich in die Landschaft hinein. Zuhause im Atelier entwickle ich dann die größeren Bilder“, erläutert die Künstlerin.
Stimmungsabhängig
Je nach Stimmung arbeitet Dorigo anders und ihre Themen ändern sich. „Jetzt in der langen Corona-Zeit war mein Thema: meine Enkelinnen. Ich habe ihre Bilder vergrößert nachgemalt, ein Teil davon hängt in der Feldkircher Sparkasse. Die Zeichnungen sind so fröhlich, dass mich diese Zeit niemals bedrückt hat. Ich war glücklich mit diesen Bildern. Es war eine Therapie.“
yas
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