Die Probleme, die Pandemie und Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus vor allem für Kinder und Jugendliche mit sich bringen, haben in den letzten Wochen und Monaten immerhin mehr Gehör gefunden. Es gibt zwei Herausforderungen, die man gleichzeitig meistern müsse, so Michael Rauch.
Einerseits geht es darum die Pandemie weiter zu bekämpfen. Auf der anderen Seite müsse man jetzt die Folgen der gesetzten Maßnahmen, insbesondere die Lockdowns und Schulschließungen und gerade bei Kindern und Jugendlichen, abmildern.
Probleme werden verschärft
Einer ganz erheblichen Gruppe von jungen Menschen gehe es definitiv schlecht, meint der Kinder- und Jugendanwalt. Die Fälle bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der Psychotherapie seien derzeit enorm, meint Rauch wörtlich. Die Anzahl der psychisch erkrankten Kinder habe sich im Vergleich zu vor der Krise verdoppelt.
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen die bereits vor der Krise schlechte Rahmenbedingungen hatten, habe sich die Situation weiter verschärft. Die Schere zwischen Kindern mit Problemen und solchen ohne, ist weiter aufgegangen, so der Experte.
Wichtig: Soziale Kontakte
Natürlich sei es für Familien und Eltern eine enorme Herausforderung in der Pandemie Kinder zuhause zu betreuen. Was Kinder aber unbedingt brauchen, sind soziale Kontakte, Sicherheit und Information und jemanden der ihnen ihre Ängste und Sorgen nimmt. Außerdem kommen auch Erwachsene an ihre Grenzen und sollten gut auf sich selbst schauen, damit sie ihrerseits gut auf die Kinder schauen können, sagt Rauch.
Auf Jugendliche treffen ähnliche Probleme zu. Der Kontakt zu Gleichaltrigen ist unerlässlich, ebenso müssen Jugendliche Erfahrungen außerhalb der Familie machen. Es sei vollkommen unnatürlich, wenn Jugendliche in der Lebensphase der Ablösung von den Eltern, auf die Familie als einzige Bezugspersonen zurückgeworfen werden.
Zurück zur Normalität
Ganz wichtig sei, dass man wieder in eine natürlich begleitete Normailtät für Kinder und Jugendliche komme, alleine schon deshalb, weil es gar nicht genug Fachpersonal gebe um alle Betroffenen psychologisch zu betreuen, so Michael Rauch.
(VOL.AT)
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