Vizebürgermeister-Farce in Bludenz: SPÖ-Chef geht auf die Barrikaden
Deutliche Worte findet der Bludenzer Sozialdemokrat angesichts des Ergebnisses der jüngsten Stadtvertretungssitzung, bei der über die Nachfolge von Eva Peter, die den Posten als Vizebürgermeisterin aus familiären Gründen zurücklegte, bestimmt wurde.
Denn anstelle des von seiner Fraktion vorgeschlagenen Kandidaten Andreas Fritz-Wachter folgt Andrea Mallitsch auf Peter nach. Damit stellt die ÖVP nun Bürgermeister und Stellvertreter.
Della Rossa übt heftige Kritik an den Methoden der Bludenzer ÖVP
"Die ÖVP hat sich gegen ein neues Miteinander entschieden, gegen einen progressiven Prozess und für eine vermeintliche Machtdemonstration – und mit aller Härte durchgesetzt! Mit einer Stimme mehr wurden Entscheidungen gegen den Willen der Wählerinnen und Wähler getroffen, mit dem Ziel des alleinigen Machterhalts", kommentiert Della Rossa, der krankheitsbedingt nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, das Ergebnis auf VOL.AT-Nachfrage. Der SPÖ-Politiker unterstellt der Volkspartei, "auf Gemeindeebene ihr schieres Unvermögen und ihr ungünstiges Verhältnis zur Justiz mit radikaler Machtbesessenheit kaschieren zu wollen."
Della Rossa: "Tschann färbt die ÖVP nach seinem Vorbild Kurz um"
Della Rossa vergleicht das Auftreten und die Methoden des amtierenden Bürgermeisters Simon Tschann mit dem ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Nicht nur das Alter und die Inszenierungsfreude erinnern an den beschuldigten Ex-Kanzler -– seinem Vorbild gleich, hat er die vormalige Parteifarbe gewechselt, aber nicht ins Türkise, wie die Bundespartei damals, sondern er wählte die Farbe Lila." Schon im Wahlkampf 2020 habe Tschann seine Sympathie zu seinem Vorbild Sebastian Kurz offen zur Schau gestellt und ihn in die Remise Bludenz geladen.
"Zurücklehnen und kassieren – willkommen in der 'Lila Pause'"
Kein gutes Haar lässt Della Rossa auch am neu angeschafften Dienstwagen des Stadtoberhauptes im Wert von 70.000 Euro, während Jugendkoordination und Gemeinwesenarbeiter nicht nachbesetzt würden. "Mit einem Kleinwagen lässt sich der Stadthäuptling natürlich nicht gerne sehen. Statt voranzugehen, verharrt die Lila ÖVP in Stagnation und Rückschritt – zurücklehnen und kassieren. Willkommen in der "Lila Pause". Man kann nur hoffen, dass diese Pause 2025 endet und die Wählerinnen und Wähler sich für jemanden entscheiden, der tatsächlich arbeitet", schließt der Bludenzer SPÖ-Parteiobmann.
(VOL.AT)
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