Suske: Die wichtigste Frage klären. Die Frage nach dem Wasserhaushalt. Wie beeinträchtigt die Alternative E den Wasserhaushalt? Es wird ein Grundwassermodell in Auftrag gegeben. Dieses soll simulieren, welchen Einfluss eine Straße auf den Wasserhaushalt hätte. Bevor das allerdings in Angriff genommen werden kann, muss noch einiges an der Alternative verbessert werden. Damit Experten dann zu rechnen beginnen können. Deswegen bin ich eigentlich hier. So wie sie derzeit dasteht, hat sie keine Chance auf Realisierung.
Suske: Er darf ganz sicher nicht schlechter werden als er jetzt bereits ist. Wenn möglich, sollten sogar Verbesserungen erreicht werden. Das ist in der Theorie nicht unrealistisch.
Suske: Konkret geht es um die Reviere des Großen Brachvogels und des Wachtelkönigs. Die müssen wir uns im Detail noch anschauen, weil wir bisher nur einen groben Überblick haben. Der Wachtelkönig bereitet uns mehr Probleme, weil ihn der Lärm so beeinflusst, dass er sich nicht mehr vermehren kann. Er braucht den Ruf, um Kontakt zu knüpfen. Wenn der Lärm seine Kommunikation stört, dann hat er keine Population mehr.
Suske: Nein. Es gibt mehrere Natura-2000-Gebiete, durch die Verkehrswege führen. Es ist aus Prinzip nichts nicht erlaubt. Das hat die Europäische Union so vorgesehen. Aber es ist zu prüfen. Im konkreten Fall ist die Unverschnittenheit des Gebietes ein hoher Wertfaktor. Eine Straße, die dieses Gebiet quert, darf die Funktion der Unverschnittenheit nicht zerstören. Unterflurungen können dies aber ermöglichen.
Suske: Der Unterschied zwischen der jetzt schon zerschneidenden Straße und der E-Variante liegt im Tag-Nacht-Rhythmus. Bei der großen Straße wäre die zusätzliche Nachtbelastung zwar für den Menschen nicht störend, sehr wohl aber für die Vögel, weil sie nachtaktiv sind. Darum sieht auch kein Bürger diese Vögel. Abgesehen davon, dass jetzt 9000 Autos täglich durchfahren, während es bei der neuen 25.000 Fahrzeuge wären. Bemerkenswert ist, dass der große Brachvogel neben der Straße brütet, sich also an den Autolärm gewöhnt hat. Ob er sich an unvorhergesehene Störungen gewöhnen würde, ist eher fraglich.
Suske: Das Gegenteil ist der Fall. In den neuen EU-Ländern wird noch viel strenger darauf geschaut, dass sie die von den Mitgliedsstaaten getroffenen Vereinbarungen im Naturschutz einhalten. Und was ein Zuwiderhandeln für Folgen haben kann, hat sich vor wenigen Jahren in Polen gezeigt. Dort wollten die Kaczynski-Brüder gegen jegliche EU-Richtlinien ein Straßenprojekt in einem sensiblen Naturgebiet durchziehen. Sie fingen sogar schon an zu bauen. Bis die Europäische Union mit dem sofortigen Stopp von Strukturfördergeldern für Polen drohte. Danach wurde das Projekt sofort beendet, obwohl man schon zig Millionen Euro investiert hatte.
Suske: Auch das ist nicht zwingend richtig. Je besser ein Projekt mit Unterlagen und Fakten untermauert und vorbereitet ist, desto schneller kann auch ein Einspruch behandelt und wenn unbegründet abgewiesen werden. Das kann sehr schnell gehen und muss nicht einmal bis zum EU-Gerichtshof gehen, wenn die Kommission vom Projekt überzeugt werden kann. (VN-HK)
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