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"Ohne Wissenschaft hätte ich den Krebs nicht besiegt"

Im bewegenden Interview spricht Autorin Tanja Scheichl-Ebenhoch über ihren erfolgreichen Kampf gegen den Krebs.
Im bewegenden Interview spricht Autorin Tanja Scheichl-Ebenhoch über ihren erfolgreichen Kampf gegen den Krebs.
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
"Als ich aufhörte zu funktionieren" lautet der Titel des Buches von Tanja Scheichl-Ebenhoch, in dem die 49-jährige Orchester-Violinistin aus Götzis ihren Kampf gegen die Krankheit thematisiert.

2019 erhielt die ausgezeichnete Musikerin und Lehrende am Mozarteum die Diagnose Krebs. Dieselbe Krankheit hatte bereits ihrer Mutter das Leben gekostet. Vier Monate nachdem die Ärzte den Lymphdrüsenkrebs bei ihrer Mutter festgestellt hatten. "Neben der medizinischen Komponente war es vor allem die psychische Herausforderung, die mich vor eine harte Prüfung gestellt hat", erzählt die zweifache Mutter und Ehefrau im VOL.AT-Videocall. Die begnadete Konzert-Violinistin und Musik-Pädagogin bemerkte eine verhärtete Stelle an ihrem Hals, die ihr das Geigenspiel unmöglich machte. Auf Angst folgte Gewissheit und die Ärzte entschieden sich für eine Poly-Chemotherapie, um der leidenschaftlichen Musikerin das Schicksal ihrer Mutter zu ersparen. "Das Schicksal meiner Mama war natürlich sehr präsent und von Anfang hat mich diese Angst begleitet. Auch für meine Familie war das natürlich ein Schock, besonders für meinen Vater und meine Schwestern", führt die willensstarke Frau fort. "Ohne den Glauben an die Wissenschaft, hätte ich den Krebs nicht besiegt. Deshalb entschied ich mich sofort für die Chemotherapie, habe aber auch begleitend auf Naturheilmethoden gesetzt.

Kein Verständnis für Skepsis gegenüber der Wissenschaft

Deswegen spielt sie auch auf die aktuell viel zitierte Skepsis gegenüber der Wissenschaft, gerade in Bezug auf die Corona-Impfung an: "Auch wenn ich mir damit keine Freunde mache. Ich bin zwar tolerant, aber ich kann nicht verstehen, wenn man jetzt unter dem Vorwand der Freiheit auf die Straßen geht, um gegen eine millionenfach erprobte Impfung mobil zu machen."

Schreiben als Ventil im Kampf
gegen negative Gedanken

"Im Nachhinein betrachtet hatte auch das Schreiben an meinem Buch einen therapeutischen Charakter für mich. Ursprünglich wollte ich auch nicht damit an die Öffentlichkeit. Mein Mann meinte auch, dass ich Menschen, die in ähnliche Situationen geraten, etwas mit auf den Weg geben möchte. Ich habe es eher als Ventil gesehen, um negative Gedanken loszuwerden. Das kann ich jedem empfehlen", schließt die viel beschäftigte Powerfrau. Als nächstes großes Ziel hat sich die 49-Jährige die Rückkehr an die Violine gesteckt. Das Geigenspiel stellt sie nämlich immer noch vor große, auch psychische Probleme. Aber wer die Kämpfernatur aus Götzis kennt, weiß, dass sie auch diese Hürde nehmen wird.

(VOL.AT)

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