Österreich geht ab Dienstag zum zweiten Mal in einen harten Voll-Lockdown. Die Schulen beenden den Unterricht vor Ort, der Handel muss bis auf Ausnahmen ebenso schließen wie Friseure und andere Dienstleister mit Körpernähe. Die Maßnahmen gelten vorerst bis 7. Dezember, ab diesem Zeitpunkt sollen zumindest Schulen und Handel wieder öffnen. Die Bevölkerung darf nur mehr für spezifische Tätigkeiten das Haus verlassen.
Ziel der Maßnahmen ist, die Spitäler vor Triage zu bewahren - also davor, dass Ärzte entscheiden müssen, wer noch die bestmögliche Behandlung erhalten kann. Dafür werden auch die Ausgangsbeschränkungen, die derzeit nur in der Nacht wirksam sind, ab Dienstag um 0.00 Uhr rund um die Uhr gelten. Ausnahmen sind etwa der Weg zur Arbeit, Spaziergänge oder Sport ohne Körperkontakt.
Montagszahlen sind seit Wochen niedriger
Am Montag war die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden mit 4.657 vergleichsweise niedrig. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte jedoch bei einer Pressekonferenz, dass es sich um Montagszahlen handelt - die "wie seit Wochen immer deutlich geringer" sind.
Die Zahl der Intensivpatienten stieg über die Marke von 600 auf exakt 612 Erkrankte, insgesamt lagen 4.297 Betroffene in Spitälern. Innerhalb eines Tages starben 58 weitere Infizierte, im Lauf der vergangenen sieben Tage gab es damit 433 Covid-Tote. Die aktiven Fälle wuchsen von Sonntag auf Montag um rund 600 auf einen Wert von 77.055 an.
Der neue Lockdown
Die meisten neuen positiven Tests
Die meisten neuen positiven Tests nach Bundesländern gab es in Niederösterreich mit 1.038, gefolgt von Oberösterreich mit 917. Deutlich weniger, nämlich 578 Neuinfektionen meldete Tirol, 505 gab es in Wien, 468 in Salzburg und 417 in der Steiermark. In Vorarlberg kamen 329 Fälle hinzu, im Burgenland 223 und in Kärnten 182. Bisher gab es in Österreich 208.613 positive Testergebnisse, die Marke von insgesamt 200.000 Infizierten seit Ausbruch der Pandemie war am Wochenende übersprungen worden.
Kurz: Coronamassentests sind freiwillig
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betonte am Montag nach einer Videokonferenz mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Igor Matovic, dass die angedachten Corona-Massentests freiwillig sein werden. Es sei ein Angebot an jene, die sich keine teuren PCR-Tests im Labor leisten könnten. "Freiwilligkeit ist geplant", sagte Kurz auf die Frage, ob die Teilnahme an den Tests wie in der Slowakei an Auflagen geknüpft werde. Er glaube, dass viele Menschen das Angebot in Anspruch nehmen werden, auch um sicherzugehen, dass sie etwa zu Weihnachten keine Familienangehörigen anstecken.
94,5 Prozent Wirkung bei Moderna-Impfstoff
International gab es einen vagen Hoffnungsschimmer für eine Impfung gegen Corona. Der Impfstoff des US-Biotechkonzerns Moderna zeigte in einer Zwischenanalyse eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent beim Schutz vor Covid-19. Moderna erwarte, in den kommenden Wochen in den USA eine Notfallgenehmigung beantragen zu können, teilte der Konzern am Montag mit. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA begann ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren, das eine vergleichsweise rasche Zulassung zum Ziel hat.
(APA)
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