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Messias spielen im Skandal-Game "I am Jesus Christ"

Jesus‘ Leben als Videospiel: Gotteslästerung oder virtueller Religionsunterricht?

(PC) Wohl allen fällt auf Anhieb eine Person ein, die sich zumindest im übertragenen Sinne für Jesus hält. Das polnische Entwicklerstudio SimulaM sorgt nun dafür, dass man zumindest digital ins Leinengewand des Heilandes schlüpfen und seine Lebensgeschichte nachspielen darf. Pünktlich vor Weihnachten ist der Prolog von „I am Jesus Christ“ erstmals als Demo anspielbar – und ist leider alles andere als die erhoffte Offenbarung.

Mit Jesus‘ Leben hat sich SimulaM ein potentes Trigger-Thema ausgesucht. Die Ankündigung samt erstem Trailer vor zwei Jahren ging erwartungsgemäß viral. Vom Spiel selbst hat sich wohl kaum jemand den großen Wurf versprochen. Das scheint sich angesichts der vom Entwicklerstudio betont als „unfertig“ bezeichneten Prolog-Demo zu bewahrheiten. Von der anvisiert 10-stündigen Vollversion des Games darf man gut eine halbe Stunde vorab testen.

Bei dieser Diskonter-Präsentation des Neuen Testaments könnte allerdings auch der motivierteste Nachwuchs-Nazarener vom Glauben abfallen: Eine leblose Welt mit hölzernen Charakteren, das Gameplay abseits eines simplen Walking-Simulators ist höchstens rudimentär vorhanden. Im Jesus-Simulator lassen wir uns vom Heiligen Geist leiten, reden mit Mama Maria, lassen uns taufen und kasteien uns in der Wüste. Spaß macht das keinen – aber vielleicht soll das ja so sein. Für Jesus war’s ja auch kein Spaziergang. Das Game lässt uns diverse Wunder aus Christis bekanntem Repertoire wirken. Das hört sich allerdings spektakulärer an als es dann tatsächlich ist. Jesus war halt kein Avenger, obwohl das Game zeitweise etwas von der Buchvorlage abweicht, um mehr Marvel-mäßige Action zu bieten. In der Wüste wehrt man beispielsweise Satans Feuerbälle ab und verschießt Energiestrahlen, bis einem der „Heilige Geist“ ausgeht. Sonst spielt sich „I am Jesus Christ“ wie eine puritanische Bibelstunde: Klingt wie ein schräges Märchen, ist aber leider ernst gemeint.

Angekündigt ist der Release des kompletten Games für das zweite Quartal des kommenden Jahres: Das verheißt eine Rückkehr aus der Entwickler-Hölle zu Ostern. Interessierte können den Prolog auf Steam kostenlos selbst anspielen.

Die Gaming-Community hält sich angesichts des bescheidenen Ersteindrucks des Games nicht mit bissigen Kommentaren zurück.

Das sind die Top 3 Comments:

3. Schade, Godmode ist nicht von Anfang an aktiviert.

2. Wer Spoiler vermeiden will, sollte nicht in die Kirche gehen.

1. Wider Erwarten gibt’s kein Crossplay.

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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