Die Ablöse des Ex-Casinos-Vorstand Dietmar Hoscher (SPÖ) kostet mehr als vier Millionen Euro, berichtete der "Standard" am Montag unter Berufung auf den Sonderbericht des Aufsichtsrat. Hoschers Anwalt und die Casinos Austria wollten sich nicht dazu äußern. Vorstandskollege Alexander Labak erhielt dem Medienbericht zufolge rund 2,4 Mio. Euro.
4 Millionen Euro dank Trennungsvertrag
Die aus dem Trennungsvertrag anfallenden Zahlungen an Hoscher betragen - ohne Abfertigung und Bonus für 2019 - rund 3,5 Mio. Euro, "in Summe also deutlich mehr als vier Millionen", berichtete die Zeitung.
Der Casinos-Aufsichtsrat hatte wegen der Bestellung von Peter Sidlo (FPÖ), die auch die Korruptionsstaatsanwaltschaft beschäftigt, einen Sonderbericht bei KPMG und der Anwaltskanzlei Schima, Mayer, Starlinger beauftragt.
Dienstfrei gestellt - mit rund 538.000 Euro!
Der "Standard" beruft sich bei Hoschers Ablösesumme auf dessen Beendigungsvereinbarung. Demgemäß habe Hoscher per 1. Mai den Vorstand verlassen, sein Vorstandsgehalt beziehe er bis Ende 2019 weiter. Dann bekomme er eine Abfertigung (ein Vorstandsjahresbezug) - und einen neuen Vertrag bis zu seiner Pensionierung im Juni 2022. Arbeiten muss er bis dahin nicht, "er wird dienstfrei gestellt um brutto rund 538.300 Euro im Jahr plus 50.000 Euro (einmal im Jahr) als Entgelt für den Generalbevollmächtigten", schreibt der Standard.
2018 von Hoscher und Labak getrennt
Die Prüfer sind laut "Standard" zu dem Ergebnis gekommen, dass die vorzeitige Abberufung von Labak und Hoscher rechtmäßig war und die millionenschweren Vertragsauflösungen nicht den Tatbestand der Untreue erfüllen. Die Entscheidung 2018, sich von Labak und Hoscher zu verabschieden, sei nötig gewesen, weil der Vorstand "als Team nicht einwandfrei funktioniert" habe und habe nichts mit Sidlos späterer Bestellung zu tun.
"Großzügige finanzielle Behandlung"
Was die "finanzielle Behandlung" von Labak und Hoscher betrifft, gestehen die Prüfer allerdings zu, dass diese "großzügig" ausgefallen sei. Aber: Beide Vorstände hätten vertragsgemäß Anspruch darauf, der Aufsichtsrat habe nichts zusätzlich gezahlt, um sie "zum Gehen zu motivieren", zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Bei Hoschers 108 ausbezahlten Urlaubstagen - laut "Standard" zu je rund 6.000 Euro - hätte man "vielleicht etwas härter verhandeln können".
(APA)
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