Die ORF-Spitze traue Klement viel zu: Ich hoffe, dass die Entscheidung richtig ist, so Sausgruber: Ich kann das nicht beurteilen. Er selbst hätte eine Übergangslösung bevorzugt, der zufolge Wolfgang Burtscher bis zur Pensionierung in zwei Jahren Direktor geblieben wäre. Wrabetz habe sich anders entschieden: Ich nehme das zur Kenntnis.
Wie Klement als ORF-Landesdirektor überzeugen will.
Die Entscheidung ist gefallen. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wird dem Stiftungsrat am Donnerstagvormittag vorschlagen, Markus Klement zum neuen ORF-Landesdirektor zu wählen. Dass die Vertreter des höchsten Gremiums des öffentlich-rechtlichen Senders diesem Wunsch folgen werden, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Immerhin hat auch schon Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) seinen Sanctus gegeben (siehe nebenstehenden Artikel dazu). Optimierungen notwendig Markus Klement flog bereits gestern Abend nach Wien. Im Stiftungsrat wird er heute seine Vorstellungen präsentieren. 20 Seiten umfasst seine Bewerbung. Ich habe versucht, meine Vorstellungen für das Landesstudio ganz klar dazulegen, erklärte er im Gespräch mit den VN. Wird nun alles anders im Funkhaus an der Höchster Straße? Müssen sich seine Kritiker fürchten? Ich werde nicht alles auf den Kopf stellen, das Landesstudio ist gut aufgestellt, aber es wird Optimierungen geben müssen. Durchaus möglich seien etwa Änderungen in der Programmstruktur im Radiobereich. Klement will den Fokus setzen auf bessere und gezieltere Information, Hintergrund-Berichterstattung sowie Analysen. Dem muss man Platz geben. Außerdem müssen wir das Ohr wieder näher bei den Konsumentinnen und Konsumenten haben. Der 36-Jährige ist als neuer Landesdirektor die Überraschung. Immerhin hatte er prominente Mitbewerber wie Chefredakteurin Marion Flatz oder Washington-Korrespondent Hanno Settele. Wie er es geschafft habe, sich durchzusetzen? Scheinbar haben meine Vorstellungen Gehör gefunden. Dass die Entscheidung parteipolitisch gewesen sein könnte, glaubt er jedenfalls nicht: Ich bin politisch unabhängig, beteuert er, es hat noch nie einen so unabhängigen Kandidaten gegeben wie mich. Davon bin ich überzeugt. Weder sei er politisch vorbelastet noch verfüge er über politische Steigbügelhalter: Alles, was ich bisher erreicht habe, habe ich mir selbst und meinen Leistungen zuzuschreiben, gibt er sich überzeugt.