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Bregenzer Meisterkonzerte mit russischem Finale

Bregenz - Die Saison 2007/08 der "Bregenzer Meisterkonzerte" (sechs Termine seit Ende Oktober) haben am gestrigen Mittwochabend die "Moskauer Solisten" unter Leitung des Dirigenten und Star-Bratschisten Yuri Bashmet abgeschlossen.

Das russische Finale der Konzertreihe vereinte die musikalischen Antipoden Strawinsky und Schostakowitsch. Die Gäste aus Moskau wurden vom Abo-Publikum nach über zwei Stunden Kammermusik vom Feinsten mit viel Applaus bedankt.

Das 1992 von Bashmet gegründeten “Moskauer Solisten” agierten im schwarzen Outfit auf schlichtem Podium, damit wurde die Aufmerksamkeit einzig auf die Musik des 20. Jahrhunderts und die exzellente Spielkultur des Streicherensembles fokussiert. Die Faszination der streckenweise abstrakt und herb, aber auch durchsichtig und leuchtend instrumentierten Werke erreichte das Publikum im Festspielhaus. Im Zugabenteil erlaubten sich die Moskauer – sehr zur Freude der Zuhörer – opulentere Klänge, u.a. eine rasant-witzige Polka von Alfred Schnittke, für die Bashmet selbst zur Solo-Bratsche griff.

Eingeleitet wurde der Konzertabend mit der Ballettmusik “Apollon Musagete” (1928, revidiert 1947) von Igor Strawinsky (1882-1971). Die “lineare Schönheit des klassischen Tanzes” (Strawinsky) kam in der konzertanten Version der Szenen von der Geburt bis zur Apotheose des Musenführers Apollo konzentriert und klar zur Geltung. Wie im “Apollon Musagete” sublimierte der Komponist auch im abschließend aufgeführten “Concerto in D” (1947) Bach und andere barocke Vorbilder.

Im Kontrast dazu stand das wesentlich akzentuiertere und farbigere Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester, c-Moll, op. 35 (1993) von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975). Mit den glänzenden Solisten Katia Skanavi (Klavier) und Vladislav Lavrik (Trompete) standen die “Moskauer Solisten” im rasanten musikalischen Dialog. Im Finalsatz “Allegro con brio” steigerte Skanavi die Tastenattacken zu hypernervösem Hämmern auf der Klaviatur, dazu schmetterte Lavrik souverän seine Trompeten-Stakkati. Ruhiger ging es nach der Pause bei der homogenen Kammersymphonie, c-Moll, op. 110a, zu – einer autorisierten Bearbeitung (Rudolf Barschai) des Streichquartetts Nr. 8, op. 110.

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