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Arbeitslosigkeit sank im August - AMS-Chef Kopf erwartet bald Anstieg

Die Arbeitslosenzahlen gingen auch im August zurück.
Die Arbeitslosenzahlen gingen auch im August zurück. ©APA/Themenbild
Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer sank im August um 4 Prozent.

AMS-Vorstand Johannes Kopf erwartet aber angesichts des schwachen Rückgangs der Arbeitslosigkeit in der Industrie und nur mehr leicht steigenden offenen Stellen in den kommenden Monaten mehr Arbeitslose in einzelnen Bundesländern und im nächsten Jahr dann in Gesamtösterreich.

331.000 Personen ohne Beschäftigung

Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren Ende August in Österreich rund 331.00 Personen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank um 0,3 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent.

Den aktuellen Rückgang sieht Kopf positiv: "Es haben uns ja Expertinnen und Experten schon prognostiziert, dass ab Jahresmitte die Arbeitslosigkeit wieder steigen wird, jetzt freuen wir uns über einen Rückgang um vier Prozent", sagte Kopf im Ö1-"Mittagsjournal" des ORF-Radio. Österreich sei "angenehm losgelöst" von der deutschen Entwicklung. Die Konjunkturflaute in Deutschland lässt bereits die Arbeitslosenzahlen steigen. Nach fünf Jahren mit steigender Arbeitslosigkeit sinken in Österreich die Zahlen seit März 2017 kontinuierlich.

Der AMS-Chef wies in einem Statement zu den Arbeitsmarktzahlen aber darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung und gesundheitlich beeinträchtigten Personen steigt. Die Anzahl der arbeitslosen Personen mit Behinderung (inklusive Schulungsteilnehmer) erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 14.057 und die Zahl der Personen mit sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen stieg um 3,4 Prozent auf 68.842. Ebenfalls mehr Arbeitslose gab es bei älteren Personen (50 Jahre und älter) mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 94.500 Personen.

"Sinnvolle Arbeit in Gemeinden"

Die SPÖ und der Gewerkschaftsbund (ÖGB) forderten angesichts der steigenden Zahlen eine höhere Förderung von älteren Arbeitslosen. Die frühzeitig eingestellte "Aktion 20.000" - bei der 3.800 Langzeitarbeitslose in kommunale und gemeinnützige Jobs vermittelt wurden - müsse "so schnell wie möglich hochgefahren werden", so die leitende ÖGB-Sekretärin Ingrid Reischl in einer Aussendung. Auch Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl wünscht sich "sinnvolle Arbeit in Gemeinden, um Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen". Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker drängt angesichts des sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums zu Gegenmaßnahmen. Es müsse "eine parteienübergreifende Einigung auf ein Arbeitsmarktpaket mit dem Fokus auf Weiterbildung und Qualifizierung" geben.

Den stärksten Rückgang bei arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmern gab es Ende August bei Jugendlichen unter 25 Jahren (-9,4 Prozent), gefolgt von Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen (-6,3 Prozent) und Personen zwischen 25 und 49 Jahren (-5,1 Prozent). Bei Männern gab es um 5,4 Prozent weniger Arbeitslose, bei Frauen sanken die Zahlen um 2,6 Prozent. Bei Inländern wurde ein Minus von 4,8 Prozent verzeichnet, bei Ausländern gab es einen Rückgang von 2,5 Prozent.

Der stärkste Arbeitslosenrückgang nach Branchen wurde im Tourismus und in der Gastronomie mit minus 5,1 Prozent verzeichnet. Dahinter folgten die Bereiche Bau (-4,9 Prozent), Arbeitskräfteüberlassung (-3,1 Prozent), Handel (-2,8 Prozent), Gesundheits- und Sozialwesen (-2,0 Prozent) und Warenherstellung (-1,5 Prozent). Einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gab es im Verkehrs- und Lagerwesen (+0,5 Prozent).

1,6 Prozent weniger Arbeitslose in Vorarlberg

Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet sank im August in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Salzburg (-9,8 Prozent), Tirol (-8,3 Prozent) und Wien (-5,0 Prozent), gefolgt von Kärnten (-4,1 Prozent), Niederösterreich (-3, 0 Prozent), Burgenland (-2,7 Prozent), Oberösterreich (-2,3 Prozent), Vorarlberg (-1,6 Prozent) und Steiermark (-1,2 Prozent).

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