Am Mittwochmorgen stoppten Lindauer Bundespolizisten am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) ein in Ungarn zugelassenes Fahrzeug und kontrollierten die Insassen. Bei der Fahndungsüberprüfung einer 27-jährigen Mitfahrerin stellten die Beamten fest, dass gegen die Ungarin bereits seit Februar 2018 ein Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichtes Berlin-Tiergarten vorlag. Der Gesuchten wird vorgeworfen, allein im August und September 2017 sieben Eigentums- und Gewaltdelikte, zum Teil durch gemeinschaftliche Ausführung, begangen zu haben. Die strafbaren Handlungen reichten von einfachen Ladendiebstähle bis hin zu nicht bezahlten Taxifahrten und Restaurantbesuchen. Die Ungarin schreckte dabei nicht davor zurück, Gewalt gegen die Zeugen anzuwenden.
Polizeibekannt: Bereits 53 Fälle
Die Bundespolizisten recherchierten, dass die Frau bereits mit 53 Fällen von zumeist Betrugs- und schweren Diebstahlsdelikten polizeibekannt war. Allein 52 Taten hatte die 27-Jährige innerhalb eines halben Jahres, zwischen Juni 2017 und Januar 2018, begangen. Die Ungarin trat erstmals im November 2015 mit Geldwäsche strafrechtlich in Erscheinung.
Ungarin simulierte Schwächeanfall
Während der Bearbeitung im Bundespolizeirevier Lindau klagte die Verhaftete plötzlich über Herzprobleme und erlitt einen scheinbaren Schwächeanfall. Die Beamten prüften sofort die Vitalfunktionen der Frau und verständigten den Rettungsdienst. Nach einem kurzen Klinikaufenthalt unter Polizeibewachung konnte schnell Entwarnung gegeben werden: Die Patientin hatte offensichtlich simuliert. Die Behandlungskosten in Höhe von 100 Euro musste die Frau vor Ort begleichen. Für den grundlos ausgelösten Einsatz des Rettungswagens und die damit zusammenhängenden Polizeikosten wird noch eine Rechnung folgen.
Die Bundespolizisten führten die Verhaftete beim Amtsgericht Lindau vor und lieferten sie im Anschluss in die Justizvollzugsanstalt Memmingen ein.
(VOL.AT)
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