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3. Orchesterkonzert war ein "Traum"

Bregenz -  Das dritte Orchesterkonzert der Bregenzer Festspiele der Wiener Symphoniker mit der Dirigentin Xian Zhang am Pult war Sonntagmittag für die meisten Besucher im voll besetzten Festspielhaus ein "Traum". Der deutsche Komponist Detlev Glanert lieferte mit dem 20-minütigen Adagio für großes Orchester "Insomnium" (Traumgesicht) einen Vorgeschmack für 2012.

“Insomnium” ist als Vorstudie für die Auftragsoper “Solaris”entstanden, mit der Glanert im kommenden Sommer neben anderen Werken Komponist des Bregenzer Festspielschwerpunktes sein wird.

Die Kostprobe war sehr vielversprechend, fand das Publikum und feierte den Komponisten mit herzlichem Beifall. Glanert hat auch die übrigen Programmpunkte der Sonntagsmatinee kuratiert und als “erzählende Musik” ausgesucht: Das Klavierkonzert Nr. 2 in A-Dur von Franz Liszt und die Tondichtung “Also sprach Zarathustra op. 30” von Richard Strauss.

Die Umsetzung besorgte Dirigentin Xian Zhang, seit zwei Jahren musikalische Leiterin des Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, mit einfühlsamer Energie. Das finale Strauss-Tongemälde geriet stellenweise pompös, verkam aber auch im Fortissimo nie zu bombastischem Gedröhne, in den Piano-Passagen waren die Symphoniker traumhaft. Ein Höhepunkt war im Abschnitt “Tanzlied” die Walzerfolge mit Rosenkavalier-Assoziationen und berührend schönem Solo des Konzertmeisters.

Zuvor sorgte die junge armenische Pianistin Nareh Arghamanyan (22) im leuchtend roten langen Kleid mit ihrer selbstbewussten Interpretation des Liszt-Klavierkonzertes für Furore. Für den jubelnden Beifall bedankte sich die junge Künstlerin mit einer überaus rasanten Aram Khatchaturian-Zugabe am Steinway-Flügel. “Ein Ohren- und Augenschmaus”, so hörte man beifälliges Lob für Arghamanyan in vielen Pausengesprächen.

Der vormittägliche Regen hörte zu Mittag auf, ein gutes Omen für den ersten “Tag der Wiener Symphoniker” am Nachmittag. Bei freiem Eintritt boten verschiedene Symphoniker-Ensembles im Festspielhaus und auf dem nach ihnen benannten Vorplatz (Platz der Wiener Symphoniker) musikalische Kostproben vom Jazz bis zum Wienerlied. APA

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