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Zuschauerzahl verdoppelt: Salzburg Museum im neuen Haus

Salzburg-Stadt - Seit 1. Juni 2007 ist der neue Standort des Salzburg Museums in den Räumlichkeiten der neuen Residenz im musealen Vollbetrieb, und die ersten sieben Monate scheinen die fast 20 Mio. Euro teure Übersiedelung des ehemaligen SMCA mehr als zu rechtfertigen.

Das Museum konnte seine Besucherzahl im Haupthaus inklusive Sattlerpanorama auf 62.000 steigern, das ist fast doppelt so viel wie im Jahr davor. Inklusive Festungsmuseum, das 2007 von mehr als einer halben Million Zuschauern frequentiert wurde, ist das Salzburg Museum nach dem Kunsthistorischen Museum in Wien das bestbesuchte Museum Österreichs.

Erreicht wurde diese Steigerung durch die neuen, attraktiven und zentralen Räumlichkeiten am Mozartplatz 1. Dann hat das Museum die Besucher mit historischen Ausstellungen wie „Salzburg persönlich“ und Kunst-Präsentationen der Werke von Hans Makart oder Arno Lehmann angelockt. „Und das, obwohl im Jahresbudget von insgesamt 6,5 Mio. Euro für gezielte Werbung kein Geld mehr übrig war“, wie Erich Marx, Direktor des Salzburg Museums, heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz erläutere. So findet man das neue Salzburg Museum in keinem Reiseführer, und auch die internationale Tourismusgesellschaften haben es noch kaum im Programm.

Heuer, 2008, wird sich das Salzburg Museum um den Salzburger Maler Lucas Suppin (1911-1998) kümmern – für den Katalog dieser Ausstellung hat Suppin-Freund Peter Handke Texte geschrieben und zur Verfügung gestellt. Start der Suppin-Ausstellung ist am 29. Februar. Zentraler Teil des Jahresprogrammes wird die von den Nationalsozialisten als entartet bezeichnete Kunst von 1919 bis 1945 sein. „Wieder entdeckte Moderne“ heißt die Sommerausstellung ab 23. Juli, bei der im wesentlichen Werke jüdischer, expressionistischer Künstler aus der Sammlung von Gerhard Schneider gezeigt werden. Begleitet wird diese Schau von einer Aufarbeitung der NS-Euthanasie in Salzburg unter dem Titel „LebensUNwert“. „Stadt Salzburg – Motive aus fünf Jahrhunderten“ spannt ab 10. Oktober den Bogen vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Das Salzburg Museum zeigt anlässlich seines 175-jährigen Bestehens Ansichten der Stadt von der Renaissance bis zur Gegenwart hauptsächlich aus dem eigenen Bestand. Ergänzt wird die Ausstellungs-Tätigkeit 08 mit der traditionellen Krippenausstellung. Heuer ist dieser weihnachtlich-museale Dauerbrenner mit dem Autograph von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ergänzt, der Welthit von Josef Mohr feiert den 190. Jahrestag seiner Uraufführung.

In der Dauerausstellung „Salzburg persönlich“ werden Paracelsus oder die „Panoramafamilie“ Sattler von Salzburgern wie Heinrich Ignaz Franz Biber, dem Erbauer von Schloss Leopoldskron, Graf Firmian oder dem Ingenieur der Großglockner Hochalpenstraße, Franz Friedrich Wallack, abgelöst. Das Spielzeug Museum widmet das Jahr 2008 unter anderem dem „Struwwelpeter“, Anlass dazu ist der 200. Geburtstag des Autors Heinrich Hoffmann.

Im Spielzeug Museum soll aber nicht nur eine neue Ausstellung aufgebaut werden. Marx will den Museums-Standort im Bürgerspital gänzlich umgestalten. Angedacht ist eine riesige Modelleisenbahn, sowie mehr interaktive Betätigungsmöglichkeiten für die Kinder in diesem seit den 70er Jahren fast unveränderten Museum. Neu zum Museum hinzukommen soll, wenn es nach Marx geht, auch ein unterirdisches Archäologie-Museum. „Die etwa 250 Quadratmeter großen Gewölberäume unter dem Residenzplatz wären ideal, weil sie direkt neben den Fundstellen gelegen sind und derzeit weitgehend ungenützt sind.“

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