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Zum Wohle der Kinder - 100 Jahre Ferienheim Amerlügen

Feldkirchs Vize-Bgm. Erika Burtscher, Obfrau Gertrud Pescoller-Tiefenthaler, die Kinderbetreuer Patrick Breuss, Julia Colleoni und Franziska Maier, Frastanzer Vize-Bg, Ilse Mock, Landesrat Siegi Stemer mit einigen Kindern des Ferienheims Amerlügen
Feldkirchs Vize-Bgm. Erika Burtscher, Obfrau Gertrud Pescoller-Tiefenthaler, die Kinderbetreuer Patrick Breuss, Julia Colleoni und Franziska Maier, Frastanzer Vize-Bg, Ilse Mock, Landesrat Siegi Stemer mit einigen Kindern des Ferienheims Amerlügen ©Helmut Köck
Festakt im Ferienheim

Frastanz-Feldkirch. Anlässlich des runden Geburtstages wurde am 1. August zur Jubiläumsfeier nach Amerlügen eingeladen. Mitten im Sommer, mitten in den Ferien bei herrlichem Wetter in traumhaft schöner Natur wurde der Festakt gestartet.

Heimweh aushalten

Die Festmesse vor dem 3-Schwesternhaus hielt Dompfarrer Rudolf Bischof. Er ging in seiner Ansprache auf die Bedeutung dieses Hauses ein: “Der Grundgedanke anderen zu helfen, Liebe zu geben, für einander da sein, ein Netz zu sein, die Trennung von zuhause und Heimweh aushalten, war damals und ist auch heute wichtig”.

Zeitreise

Im Anschluss an den Gottesdienst moderierte Bundesrat Edgar Mayer den weiteren Festakt. Die Obfrau des Vereins Frau Trudi Tiefenthaler beleuchtete in einer Zeitreise die Geschichte des Hauses von den Anfängen an bis heute.

Die Bemühungen schulpflichtigen und gleichzeitig erholungsbedürftigen Kindern aus Feldkirch kostengünstige Ferienwochen anzubieten, gehen auf das Jahr 1909 zurück. Es waren die Feldkircher Kaufleute Franz Xaver Vonbun und Gebhard August Meyer, die am 10. November 1910 den Grundstein zur “Ferienkolonie Feldkirch-Amerlügen” legten.

Bereits im Juli 1911 fanden die ersten Ferienwochen für 18 Kinder statt. Die Stadt Feldkirch stellte dazu das Matt-Haus in Amerlügen zur Verfügung. Die bestehende Einrichtung musste bereits 1913 mit einem Speise- und Erholungssaal erweitert werden. 1927 kam ein Schlafsaal mit 30 Betten dazu und 1928 konnte dank großzügiger Stiftungen die Theresienkapelle eingeweiht werden.

1953 entstand erstes Haus

Drei Meilensteine kennzeichnen die weitere Vereinsgeschichte. Im Jahr 1953 konnte der Verein sein erstens eigenes Ferienheim, das Drei-Schwestern-Haus in Amerlügen, im Zuge eines Tauschvertrages erwerben. Dadurch waren Ferienturnusse in zwei Häusern möglich. 1976 wurde ein neues Gemeinschaftshaus errichtetet, das die bisher notwendigen zwei Küchen zusammenfasste und das den Kindern einen Spielraum für kalte und nasse Tage bot. Der dritte Meilenstein in der 100-jährigen Vereinsgeschichte war der Neubau des Drei-Schwestern-Heimes im Jahr 1986. Noch heute wird dieses Heim zum Schlafen genutzt, während im Gemeinschaftshaus gegessen und gespielt wird.

Heute junges Team

Die Betreuung der Kinder lag anfangs in den Händen der Barmherzigen Schwestern. In den sechziger Jahren übernahmen Kindergärtnerinnen und angehende LehrerInnen die Aufsicht. In den letzten fünf Jahren zeichnete die “aqua mühle frastanz” für die Ferienwochen verantwortlich. Seit 2010 sind es drei Studenten der Erziehungswissenschaften, die für abwechslungsreiche und spannende Ferienwochen sorgen. Heimleiter waren durchwegs Ehepaare, die meist über Jahrzehnte die Oberaufsicht und Organisation der Ferienwochen innehatten.

Kinder in die Mitte

Landesrat Siegi Stemer gratulierte zum 100 Jahrjubiläum und knüpfte an die Rede von Obfrau Tiefenthaler über die Geschichte der Entstehung dieses Hauses an und betonte die heutige Wichtigkeit von “Kinder in die Mitte”. Bei dieser Gelegenheit zeigte er sich überaus erfreut über die gemeinsamen Bemühungen von Land und Gemeinde, in dieser kleinen Parzelle Amerlügen, die Volksschule zu erhalten und jetzt mit einem Kindergarten zu erweitern. Eine Schule fördere dörfliches Leben, was heute nicht mehr für alle selbstverständlich ist. Er dankte allen, die sich für das Ferienheim bemühten und weiterhin bemühen, dass Kinder solche Ferien erleben dürfen und Studenten der Erziehungswissenschaften nun die Leitung der Ferienturnusse übernommen haben.

Ferienparadies

Feldkirchs Vize-Bgm. Erika Burtscher dankte allen und zitierte Goethe: “Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah – es ist da ein Stückchen Paradies, das Ferienheim hat hier seinen besonderen Platz von Anfang an bekommen. Die ursprüngliche Zielsetzung des Vereins, vor allem gesundheitlich oder sozial schwachen Kindern einen kostengünstigen “Urlaub” zu ermöglichen, konnte dank dem Einsatz vieler Helfer und Förderer und einem aktiven Vorstand bis heute gelingen.

Zum Wohle der Kinder

“Als ich noch zur Schule ging, war das äußere Zeichen des Ferienbeginns immer das Öffnen der Fensterläden im alten Ferienheim. Wir Amerlügner Kinder durften dann auch hierher zum Spielen kommen und Freundschaften mit den Ferienkindern knüpfen”, schilderte die Frastanzer Vize-Bg, Ilse Mock ihre ganz persönlichen Erinnerungen an die lebenslange Beziehung zum Ferienhaus. “Für unsere Parzelle und die Gemeinde war und ist das Ferienheim immer wichtig und so gratuliere ich dem Verein mit Obfrau Trudi Tiefenthaler ganz herzlich zum 100. Geburtstag und wünsche weiterhin alles Gute – Zum Wohle der Kinder”.

Spielespass

Mit guter Bewirtung, einem spannenden Kinderprogramm samt Luftballonwettbewerb und einer musikalischen Umrahmung ging der ereignisreiche Jubiläumstag zu Ende.

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