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Wetterchaos sorgt für Überschwemmungen im Ländle

Auch in Fußach kämpfte man gegen das Hochwasser
Auch in Fußach kämpfte man gegen das Hochwasser ©VOL.AT/Vlach
Starke Regenfälle haben in der Nacht auf Freitag in Vorarlberg die Pegelstände der Flüsse und des Bodensees stark in die Höhe getrieben. Der Rhein führte abschnittweise großes Hochwasser und flutete seine Überschwemmungsflächen, der Bodensee legte knapp 20 Zentimeter zu und trat laut Polizei an einigen Stellen über das Ufer. Die Feuerwehr absolvierte über 50 Einsätze, verletzt wurde niemand.
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Die Feuerwehren im Vorarlberg waren in der Nacht im Dauereinsatz. Zahlreiche Personen meldeten Wasser in ihren Häusern, die Einsatzkräfte waren teilweise mit Tauchpumpen vor Ort. In weiten Teilen Vorarlbergs fielen nach Angaben der Wasserwirtschaftsabteilung des Landes innerhalb von 24 Stunden zwischen 50 und 60 Liter Regen pro Quadratmeter, in 72 Stunden waren es gebietsweise über 70 bis 80 Liter. Diese Mengen ließen die Pegelstände im Land sprunghaft ansteigen. Der Rhein trat über die inneren Schutzdämme und ergoss sich in das ihm zugestandene Überschwemmungsgebiet.

Feuerwehr bittet Warnhinweise zu beachten

Die im Einsatz befindlichen Feuerwehren bitten indes darum, die Warnhinweise am Rheindamm zu beachten und diesen nicht zu betreten, um sich und andere nicht in Gefahr zu bringen. Während der Fluss in Feldkirch sogar die Marke eines zehn bis 30-jährlichen Hochwassers erreichte, blieb es in Lustenau bei einem fünf bis zehnjährlichen Hochwasserereignis.

Entspannte Situation gegen Mittag

Da der Rhein der größte Wasserzubringer des Bodensees ist, legte auch das “Schwäbische Meer” stark zu, nämlich um 17 Zentimeter über Nacht. Schon am frühen Vormittag wurde der Hochwasser-Meldewert überschritten.

Nachdem der Regen in den Morgenstunden aufgehört hatte, entspannte sich die Situation am Rhein bis Mittag deutlich. Um 14.00 Uhr war der Rhein sowohl in Feldkirch als auch in Lustenau wieder auf dem Niveau eines ein- bis fünfjährlichen Hochwassers angelangt. Der Abflusswert in Lustenau lag bei etwa 1.700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, um 15.00 Uhr bei 1.530 Kubikmeter. Die äußeren Schutzdämme des Rheins sind auf ein 100-jährliches Hochwasser (3.100 Kubikmeter) ausgelegt.

Pegel von 520 Zentimetern am Montag möglich

Der Bodensee hingegen legte weiter zu. Nachdem am Vormittag ein Pegelstand von 482 Zentimeter gemeldet worden war, waren es am Nachmittag 494 Zentimeter. Damit stieg der See seit Donnerstag um 29 Zentimeter an. Ein Pegelstand von 460 Zentimeter entspricht einem zweijährlichen Hochwasser, bei 512 Zentimeter wäre ein zehnjährliches Hochwasserereignis erreicht. Laut Prognose der Bodensee-Wasserstandsinformation könnte dieser Wert am Sonntagmittag überschritten werden und der Pegel bis Montag bei 520 Zentimeter stehen.

Laut Thomas Blank, dem Vorstand der Wasserwirtschaftsabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung, war dies aber kein Grund zur Sorge. “Die Situation ist nach den derzeitigen Prognosen nicht bedrohlich. Wir erwarten keine Überschwemmung des Siedlungsgebiets”, sagte Blank gegenüber der APA. Nach dem Hochwasser von 1999 mit Werten von über 550 Zentimeter wurden laut Blank Schutzeinrichtungen und Pumpwerke installiert, die das gesamte Vorarlberger Bodenseeufer vor einem 100-jährlichen Hochwasser schützen. “Davon sind wir weit entfernt”, so Blank.

Keine größeren Schäden

Die Feuerwehren mussten am frühen Vormittag über 50 Mal ausrücken, betroffen war insbesondere der Bezirk Feldkirch. Größtenteils galt es vollgelaufene Keller auszupumpen oder verklauste Bäche freizulegen. “Es sind keine größeren Schäden entstanden”, hieß es seitens der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle. Gegen 6.00 Uhr musste die Feuerwehr außerdem vier Kälber retten, die am Koblacher Kanal zwischen Lustenau und Dornbirn auf einer überfluteten Wiese standen, aus der sie ohne Hilfe nicht mehr herauskamen.

Liveticker: Hochwasser in Vorarlberg

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(red/APA)

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