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Wer hilft bei der Suche?

Familiensommer im Stadtmuseum Dornbirn..
Familiensommer im Stadtmuseum Dornbirn.. ©Foto Stadtmuseum.
 Das Stadtmuseum hat gestickte Blumen verloren. Beim Workshop diesen Donnerstag werden Kinder sie finden und einsammeln. 
Sonderausstellung Stadtmuseum

 

Dornbirn. Kinder mögen keine Langeweile. Dass Action angesagt ist, wissen auch die Mitarbeiterinnen im Stadtmuseum rund um Direktorin Petra Zudrell. Sie haben sich was überlegt und passende Rezepte für den Familiensommer kreiert, die die Ferientage aufpeppen.

„Es gibt viel zu tun an diesem Vormittag“, sagt Atessa Sonntag. Gemeinsam mit den Kindern macht sie sich auf die Suche, um die im Haus verwehten Blüten zu finden. Das ist erst der Anfang, denn es geht weiter mit der Herstellung eines textilen Ansteckers. Wie das geht, lernt man gleich im Stadtmuseum. Und schließlich sind die Kinder nochmals dran und zeigen, was sie von zu Hause mitgebracht haben. Das kann etwas von ihnen gebasteltes sein oder ein Stück, das die Eltern oder Großeltern von Hand gemacht haben. Ob aus Holz, Papier oder Textil – jeder Gegenstand hat seine Geschichte und vervollständigt das Sammelregal zu einem Pop-up-Museum.

Die aktuelle Sonderausstellung

Die kleine Schere ist das Symbol. Auf dem Plakat am Haus des Stadtmuseums und auf den Foldern des Rahmenprogramms sieht es aus, als wäre sie, gut geschliffen, gerade noch benutzt worden. Sie war ein wichtiges Werkzeug für die Frauen, wenn sie zu Hause am Küchentisch gestickte Motive ausgeschnitten haben. Das war eine heikle Arbeit, denn kein gestickter Faden sollte aufgeschnitten oder nur verletzt werden. Zu viel Stoff durfte aber genauso wenig dranbleiben. Die Schere diente auch zum Abschneiden der Fäden an der Nähmaschine beim anspruchsvollen „Nachsticken“.

In der Sonderausstellung im Stadtmuseum dreht sich alles um die Heimarbeit, die die Kuratorinnen Barbara Motter und Barbara Grabherr-Schneider auch als „Wirtschaftswunder am Küchentisch“ bezeichnen. „Es ist das Ausmaß dieser Art des Frauenerwerbslebens“, das mich am meisten überrascht hat, erzählt Barbara Motter über dieses Arbeitsmodell. „Das Gesamtsystem Heimarbeit wird als Teil der modernen industriellen Produktion seit 1945 aufgefasst. Damit erscheint die Industrieregion Rheintal samt ihren überregionalen Verflechtungen in einem neuen Licht“, informiert Barbara Motter weiter. Dass nicht nur die Stickerei, sondern auch andere Branchen involviert waren, macht die Ausstellung deutlich. Dornbirner Firmen wie Zumtobel Licht oder Seilerei Höfle gehörten ebenso zu den Auftraggebern der Heimarbeiterinnen wie der Stickereibetrieb Franz Mäser.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm wird geboten.

Termine im Stadtmuseum Dornbirn, Marktplatz 11:

Freitag, 17. August 10 bis ca. 11.15 Uhr Kinderworkshop: Alles Arbeit? Für 6 bis 10-Jährige. Beitrag 3 Euro.

Anmeldung ab sofort und für Kurzentschlossene auch am 16. August noch möglich: Telefon 05572 33077 oder stadtmuseum@dornbirn.at

Sonntag 19. August, 16. September und 21. Oktober 10 Uhr Öffentliche Führung durch die Ausstellung.

Samstag 20. Oktober 14 bis 17 Uhr Kinder Kreativworkshop mit Bianca Tschaikner, Künstlerin und Illustratorin.

 

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