AA

Weihnachten geschehen lassen

Wolfgang Wund (links im Bild), davor Sohn Stefan, Michael Felder. Rechts neben der Krippe Freundin Alexandra und Manuela Hefel.
Wolfgang Wund (links im Bild), davor Sohn Stefan, Michael Felder. Rechts neben der Krippe Freundin Alexandra und Manuela Hefel. ©Veronika Hofer
Krippe für sozialen Zweck

Lustenau. Weihnachtsgeschichten, die das Herz berühren, liefert das Leben selbst. Wolfgang Wund (44), technischer Einkäufer bei der Firma Blum, hat seine zweite Krippe gebaut. Da seine Familie schon ein paar Krippen besitzt, beschloss er, die neue für einen “guten Zweck” zur Verfügung zu stellen. “Ich wollte kein Geld dafür, sondern jemandem eine Freude machen, dem das Schicksal in irgendeiner Weise mitgespielt hat!” Beim Basteln der “heimatlichen” Krippe im Kurs des Krippenbauvereins lernte er Alexandra, die Freundin von Michael Felder, kennen. Dieser betreibt im Betriebsgebiet “Rasis Bündt” die Firma Fliesen-Felder. Wolfgang kam mit Alexandra und Michael ins Gespräch und der junge Unternehmer entschloss sich, die wunderschöne Krippe für seinen Schauraum zu erwerben.

Ein Licht angezündet in dunkler Zeit

Am 7. September dieses Jahres wurde die Idylle einer jungen Familie jäh zerstört. Peter Hefel verunglückte mit seiner Vespa tödlich auf der Dornbirner Straße und hinterließ seine Frau Manuela und seinen Sohn Jason, der im Jänner zwei Jahre alt wird. Das Unglück geschah in unmittelbarer Nähe zum Haus von Wolfgang Wund, sein Sohn Stefan war Unfallzeuge. Plötzlich war für Wolfgang klar, wer den Erlös aus dem Krippenverkauf erhalten sollte. Er nahm mit Frau Hefel Kontakt auf und freute sich, dass sie sein Vorhaben positiv aufnahm. Für die junge Frau ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sie bisher überhaupt nicht kannte und die ihr auf diese Weise ihre Anteilnahme bekunden wollen, eine trostreiche Geste. Das Geld möchte sie für ihren kleinen Sohn anlegen.

Kraft aus innerer Stärke

Manuela Hefel und ihr Mann Peter waren schon seit 16 Jahren zusammen, haben in Lustenau ein Haus gebaut und am 8. August 2008 geheiratet. Die junge Witwe trägt den schweren Schicksalsschlag erstaunlich gefasst. Ihr hilft der Glaube an Vorbestimmung und Wiedergeburt und sie hat einen eigenen Weg gefunden, mit der Tragödie umzugehen. Manuela hat Psychologie studiert und befasst sich nun eingehend mit dem Tod und dem Leben danach. Aufgrund der persönlichen Erfahrung, keine aktive Hilfe erhalten zu haben, möchte sie zukünftig Menschen, denen Ähnliches widerfahren ist, ihre Unterstützung anbieten.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Lustenau
  • Weihnachten geschehen lassen