Lustenau. Am Montag, 28. September 2009 findet in Lustenau ein Vortrag und Diskussion mit Stephan Grigat (Wien) zum Thema: Jetzt erst recht Antisemitismus ohne Antisemiten? statt.
Konnte der Antisemitismus nach 1945 in Österreich oder Deutschland meist als Antisemitismus ohne Juden bezeichnet werden, kann man im Jahre 2009 in Vorarlberg von einem Antisemitismus ohne Antisemiten reden. Was an den Aussagen vom Vorarlberger FPÖ-Chef Dieter Egger nun genau antisemitisch sein sollte, konnte die Mehrzahl der Vorarlberger nicht benennen, mitunter nicht einmal jene, die die Aussagen als antisemitisch verurteilten. Denn als Antisemit will heute, außer bekennenden Neonazis, niemand mehr gelten, aber die Botschaft die hinter dem Exil-Juden Sager von Dieter Egger steht, wird trotzdem allgemein verstanden. Doch da man glaubt selbst kein Antisemit zu sein, ist es auch nicht verwunderlich, dass 86% der Vorarlberger die Rede als nicht antisemitisch einstuften.
Die Kritiker von Egger argumentieren dann auch weniger gegen den Antisemitismus, mit dem sie sich meist auch nie auseinander gesetzt haben, als für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg der unter solchen Aussagen leide. Was aber Antisemitismus ist, wie er sich in der Geschichte in Österreich äußerte, welche gesellschaftlichen Gründe er hat und was es bedeutet, wenn eine antisemitische Aussage mit 25 % landesweit und 38 % der Wählerstimmen in Hohenems belohnt wird, soll der Vortrag von Stephan Grigat klären.
Montag 28. September 2009, 20.oo Uhr:
Jetzt erst Recht Antisemitismus ohne Antisemiten?
Vortrag von Stephan Grigat
Culture Factor Y, Amann-Fitz-Straße 6, Lustenau
Dr. Stephan Grigat ist Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft und am Institut für Judaistik der Universität Wien. Er ist u.a. Herausgeber von “Feindaufklärung und Reeducation. Kritische Theorie gegen Postnazismus und Islamismus” und Mitherausgeber von “Der Iran Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer”.
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