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Vorarlberg: Noch kein Fahrplan für Wahl zu neuem Abt für Kloster Mehrerau

Nachfolger von Abt Anselm könnte im besten Fall bis Ende des Jahres feststehen
Nachfolger von Abt Anselm könnte im besten Fall bis Ende des Jahres feststehen ©VOL.AT/Steurer
Bregenz - Nach dem für die Öffentlichkeit überraschenden Rückzug von Anselm van der Linde als Abt der Bregenzer Territorialabtei Wettingen-Mehrerau steht das Kloster nur rund zehn Jahre nach dem Abtritt von Langzeit-Abt Kassian Lauterer neuerlich vor einer personellen Weichenstellung.
Anselm van der Linde legt Amt nieder

Die Abtwahl ist mit einem umfangreichen Prozedere verbunden, ein zeitlicher Fahrplan stehe noch nicht, so ein Sprecher.

Der gebürtige Südafrikaner Pater Anselm van der Linde (47) hatte Mitte Juli angekündigt, die Leitung der Mehrerauer Kongregation in neue Hände übergeben zu wollen. Der Missbrauchsskandal, der auch die Zisterzienserabtei betraf, habe ihn persönlich zutiefst erschüttert. “Die Aufarbeitung dieser beschämenden und unverzeihlichen Ereignisse haben mich unglaubliche Kraft und Energie gekostet”, sagte er. In seine Amtszeit fielen ein Großbrand in der Tischlerei des Klosters, die Schließung des Sanatoriums, aber auch die Öffnung des Privatgymnasiums für Mädchen und die Einrichtung einer privaten Volksschule. Er lege sein Amt “mit Dankbarkeit und in großer Demut” nieder, so Van der Linde, der de jure im Amt bleibt, bis ein neuer Abt bestellt ist.

Nachfolge dauert noch mehrere Monate

Laut Harald Schiffl, Sprecher des Klosters, wird es noch mehrere Monate dauern, bis ein Nachfolger ins Amt kommt. So könnte ein neuer Abt im besten Fall bis Ende des Jahres feststehen. Zunächst erfolge eine Visitation durch den Generalabt der Zisterzienser oder eines von ihm delegierten Abtes. Dieser ernenne für die Zeit der Vakanz einen Administrator für das Kloster, das derzeit von Prior Pater Vinzenz geführt wird. Dann werde die Wahl eines neuen Abts vorbereitet, ein vorgegebenes Zeitfenster dafür bestehe nicht. Die Mitbrüder wählten schließlich in freier und geheimer Abstimmung einen neuen Abt, der vom Papst per Dekret bestätigt werden müsse, erläuterte der Sprecher das Prozedere.

Der Abt der Territorialabtei Wettingen-Mehreraus steht als Abtpräsens insgesamt 21 Zisterzienser-Klöstern – sieben Männer- und vierzehn Frauenabteien – in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, den USA, Tschechien und Slowenien vor und ist kirchenrechtlich direkt dem Heiligen Stuhl in Rom unterstellt. Der Abt hat eine Rechts- und Verwaltungshoheit, die einem Diözesanbischof vergleichbar ist. Er hat einen Sitz in der Österreichischen Bischofskonferenz.

(APA)

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