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Vorarlberg: Karl Lingenhel aus Doren ist Biolandwirt des Jahres

Karl Lingenhel ist Biolandwirt des Jahres.
Karl Lingenhel ist Biolandwirt des Jahres. © Timo Jaworr für agrarheute
Dass man aus einem kleinen Betrieb viel rausholen kann, beweist Karl Lingenhel aus Doren. Unter großem Applaus nahm er am Mittwochabend die Auszeichnung zum besten Biolandwirt des Jahres in Berlin entgegen.
Biohof Lingenhel in Doren

Wie in einem alten Heimatfilm sieht es aus, wenn man die Kuppe hinter dem Örtchen Doren in Vorarlberg hinunterfährt und bald den Betrieb nahe der Straße entdeckt: Ein dunkles Holzschindelhaus, daneben einige Kühe, die unter knorrigen Obstbäumen grasen, im Hintergrund eine weite Bergkulisse samt blauem Himmel. Umso überraschender: Hier wird moderne, mutige Biolandwirtschaft betrieben.

Lingenhel zeigt, wie moderne Landwirtschaft geht.
© Timo Jaworr für agrarheute

30 Hektar Land, 25 Milchkühe, ein paar Hühner sowie Streuobstbäume und Bienenkästen gehören zum Betrieb von Karl Lingenhel. Der 55-Jährige setzt nicht auf Masse, sondern auf ein kluges Kreislaufkonzept. Bodenaufbereitung, Produktveredelung und Direktvermarktung sind die Stichwörter.

Bio seit 1999

Den geerbten Milchviehbetrieb stellte Lingenhel 1999 auf bio um. Im Stall steht seitdem Original Braunvieh, zum Fressen gibt es eigenes Heu und Gras, der Festmist wird kompostiert. "Unsere Tiere sind seitdem viel gesünder und vitaler", sagt er. Im neuen Laufstall fühlen sie sich wohl. Kein Wunder, das begrünte Dach mit Wasserspeicher sorgt trotz drückender Sommerhitze für kühle Luft. Auch den Bienen gefällt die oberste Etage. Mehr als zehn Völker summen auf dem blühenden Dach. Neben Honig bieten die Lingenhels selbst gemachte Marmeladen und Obstbrände an. Die Milch verarbeiten sie in der eigenen Minikäserei. Verkauft wird im Hofladen, den hellen Veranstaltungsraum vermieten sie für Feiern, empfangen Schulklassen und Seminargruppen.

© Timo Jaworr für agrarheute

Bewerber aus dem gesamten deutschsprachigen Raum

Über 240 Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind dieses Jahr für den CeresAward eingegangen. 33 von ihnen, drei je Kategorie, hatte die Jury in die Shortlist gewählt. Mit Karl Lingenhel in der Kategorie Biolandwirt nominiert waren die beiden Baden-Württemberger Carolin Dietz aus Harthausen sowie Thomas Riesterer aus Münstertal.

Mit Karl Lingenhel kommt zum zweiten Mal in Folge der „Biolandwirt des Jahres“ aus Österreich. Energielandwirt Tobias Ilg aus Dornbirn wurde im vergangenen Jahr sogar zum Gesamtsieger, zum „Landwirt des Jahres 2018“, gekürt.

(Red.)

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