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Vorarlberg: Drei Viertel der Lawinenunfälle passieren bei Gefahrenstufe 3

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Bregenz - Der Vorarlberger Lawinenwarndienst und die Bergrettung haben anlässlich des Saisonstarts im freien Skiraum an das Verantwortungsbewusstsein der Wintersportler appelliert.
Aktueller Lawinenlagebericht
Lawinengefahr steigt

Eine ausgewogene Tour-Planung, entsprechende Ausrüstung und Rettungs-Kenntnisse seien für die Sicherheit unerlässlich. “Drei Viertel der Lawinenunfälle passieren bei Gefahrenstufe 3”, machte Lawinenexperte Andreas Pecl deutlich.

Gefahrenstufe 3 wird oft unterschätzt

Die Gefahrenstufe 3 – Bedeutung: “erhebliche Lawinengefahr” – werde oft unterschätzt, dabei stelle sie de facto die zweithöchste Warnstufe dar. Bei Stufe 3 könne bereits ein Einzelner ein Schneebrett auslösen. Die höchste Warnstufe der Kategorie 5 werde lediglich in einer Katastrophensituation ausgerufen. Bis auf wenige Tage in Gargellen im vergangenen Jahr war dies im Lawinenwinter 1999 das bisher letzte Mal der Fall gewesen.

Bergretter Martin Burger machte klar, dass Wintersportler durch die Einholung der wichtigen Informationen wie eben der herrschenden Lawinenwarnstufe sowie eine geeignete Tour-Planung das Risiko eines Unfalls deutlich senken können. “Noch dazu ist das in wenigen Minuten erledigt”, so der Landesleiter der Vorarlberger Bergrettung. Darüber hinaus unterstrich er die Bedeutung der Kameradenhilfe. Tourengeher müsste in der Lage sein, verschüttete Begleiter zu orten und auszugraben. “Nach 15 Minuten sinkt die Überlebensrate drastisch”, stellte Burger unmissverständlich fest.

Andreas Pecl und Martin Burger
Andreas Pecl und Martin Burger ©VOL.AT/Rauch

Täglicher Lawinenlagebericht

Pecl erläuterte darüber hinaus die Erstellung des täglichen Lawinenlageberichts. Der Lawinenwarndienst greift dabei auf Daten von über 30 automatischen Messstationen sowie die Angaben von acht Beobachtern zurück. Natürlich machen sich die Experten des Lawinenwarndiensts auch so oft wie möglich selbst ein Bild über die Lawinengefahr. Der tägliche Lawinenlagebericht wird jeweils um 7.30 Uhr veröffentlicht und kann auf verschiedenen Kanälen abgerufen werden, etwa unter www.vorarlberg.at/lawine.

Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) rief die Wintersportler speziell dazu auf, das Skifahr-Verbot im Wald zu beachten. Das Abfahren durch den Wald verursache große Schäden in den Schutz- und Bannwäldern. In diesem Zusammenhang wolle er sich auch für höhere Strafen einsetzen: “50 Euro sind zu wenig. Da gibt es sonst Kandidaten, die sagen: ‘Gib’ mir einen Fünferblock!'”

(APA)

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