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Von süßen Früchtchen und schnittigen Bäumen

Wie man Bäume richtig schneidet, zeigte Baumwärter Ernst Schmoranz beim Baumschnittkurs
Wie man Bäume richtig schneidet, zeigte Baumwärter Ernst Schmoranz beim Baumschnittkurs ©Gerty Lang
Vereine im Fokus: Obst- und Gartenbauverein Dornbirn Der Obst- und Gartenbauverein Dornbirn ist der älteste Obstbaumverein Vorarlbergs.
Obst- und Gartenbauvererin


Dornbirn. Die Tage werden länger, das Lüftchen wird lauer. Das heißt für alle Gartenfreunde: raus in die Natur. Im Garten gibt es mächtig viel zu tun. Bäume brauchen einen neuen Schnitt, wie kann man mehr aus seinem Ziergarten machen und was macht man mit dem Zuviel an Obst? So mancher wagt gerne einen Blick über den Gartenzaun am „Tag der offenen Gartentüre“. Im Obst- und Gartenbauverein trifft man Gleichgesinnte. Am 31. Mai 1889 wurde der 1. Vorarlberger Obstbaumverein in Dornbirn gegründet. Damals zählte man 60 Mitglieder. Gründungsobmann Maximilian Schmidinger setzte sich besonders für Obstbau und Obstverwertung ein.

 

1900 wurde der Verein sogar bei der Weltausstellung in Paris mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Seit 1971 heißt der Verein Obst- und Gartenbauverein. Bis dato lenkt Vereinsobmann Karl Fischer die Geschicke. Doch am 17. April 2012 übergibt er vertrauensvoll sein Amt an Oskar Piffer. „Wir wollen mit Rat und Tat unseren Mitgliedern Hilfe anbieten, wenn es darum geht, Blumen und Sträucher, Gemüse und Kräuter zu hegen und zu pflegen. Bis hin zur Kompostierung wissen wir Rat. Durch unsere Kurse und Veranstaltungen bestärken wir die Hobbygärtner, ihren Nutz- und Ziergarten selbst zu hegen und zu pflegen. Wir sind kein Dienstleister sondern eine Infoplattform“, freut sich Piffer jetzt schon auf seine neue Aufgabe als Obmann. Erst kürzlich hatte Baumwärter Manfred Prutsch hilfreiche Tipps für den richtigen Schnitt der Obstbäume zur Hand.

 

Doch auch der 83jährige Ernst Schmoranz gab sein Wissen als geprüfter Baumwart an die zahlreich gekommenen Interessierten anhand des Baumschnittkurses weiter. So wurde die Theorie mit der Praxis verbunden. Der nächste Kurs findet im August statt. Bernhard Huchler ist der Experte der „Nützlingsförderung“, der Hochbeete und der Bodenkultur. Für das „Hochgeistige“, nach der Apfel-, Birnen- Vogelbeer-, Kirschen- und Himbeerernte, ist Werner Amann zuständig, bei dem drei Brenngeräte in verschiedenen Größen ausgeliehen werden können. „60 Mitglieder des Vereins brennen Schnaps. Bis zu 500 Hektoliter Maische werden jährlich verarbeitet.“ Nachdem aber die Hausgärten immer kleiner werden, möchte man seine Vorgärten und Terrassen bepflanzen.

 

Helene Wohlgenannt ist die Fachfrau in der Sektion Blumen. Sie verrät im September, wie man mit selbst gesammelten Materialien ein stimmungsvolles Herbstambiente zaubern kann. Das Vereinsangebot ist immens. Aber es bleibt genug Zeit, für Geselligkeiten. Denke man an den zweitägigen Vereinsausflug im Juni in die Wildschönau oder an den gemütlichen Vereinstreff im Herbst im Weingut zur “Klappotez” Werben. Auch beim Dornbirner Herbst ist der Verein vertreten. Und wer es ganz genau wissen möchte, wirft einfach einen Blick in den Informationsschaukasten in der Raika im Hatlerdorf. Frischen Wind möchte Oskar Piffer auch damit in den Verein bringen, in dem er Spezialkurse für Säulenbäume und Spalierobst anbietet.

 

Er ist ebenfalls darum bemüht, Familien mit Kindern in das Programm einzubauen. „So wird einerseits die Freude der Kinder am Garten geweckt und wir können auch die Eltern dazu animieren.“

Obst- und Gartenbauverein, Oskar Piffer, Tel. 0664 8771254, E-Mail: oskar.piffer@aon.at
www.ogv.at/dornbirn

Vereinsfacts:
1889 gegründet als 1. Obstbaumverein Vorarlbergs
Derzeit 664 Mitglieder

 

 

Umfrage: Was bedeutet für Sie der Gartenbauverein?

Manfred Prutsch, Baumwärter
Mir ist es wichtig, mein Wissen an viele Leute weiter zu geben, da Obst und Beeren unsere Kultur sind. In der Natur zu sein bedeutet für mich eine Wohlfühloase. Ich sehe es als Ausgleich für Leib und Seele.

Werner Amann, Schnapsbrenner
Bin seit 40 Jahren im Verein. Unseren Mitgliedern möchte ich mein Wissen in der Schnapsbrennkunst weiter geben und ihnen mit Rat und Tat dabei zur Seite stehen. Ich bin für die Instandhaltung der Geräte zuständig.

Oskar Piffer, Neoobmann ab 17. April 2012
Ich bin vor mehr als 30 Jahren durch meinen Vater zum Verein gekommen. Mich interessiert besonders der Baumschnitt. Gerade hier hat sich die „Mode“ geändert. Mit dem richtigen Schnitt zu mehr Ertrag.

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