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Vogelbeobachtung als Chance für den Tourismus

Ein nicht alltägliches Hobby: Vögel beobachten.
Ein nicht alltägliches Hobby: Vögel beobachten. ©Edith Rhomberg
Mitarbeiterinnen des Bodensee-Vorarlberg Tourismus machen sich ein Bild vor Ort.
Birdwatching

Dornbirn. Sie alle zwitschern uns ein Lied. Das winzige Wintergoldhähnchen, der beeindruckende Rotmilan, oder die flötende Nachtigall. Diesen und den 157 Vogelarten, die bei uns im Land noch brüten, will der Verein BirdLife eine starke Stimme geben. Und die haben sie, wenn es nach Hubert Salzgeber, dem Obmann der Landesgruppe Vorarlberg geht, auch bitter nötig. Er freute sich deshalb über das Interesse der Dornbirnerin Alexandra Fetz und Mitarbeiterinnen des Bodensee Vorarlberg Tourismus, sich einen kleinen Einblick in die Welt der Vögel zu gönnen. Denn Salzgeber ist davon überzeugt, dass die Freude an den gefiederten Tieren zu Land und zu Wasser gleichzeitig dazu beitragen kann, auch den Erhalt der Lebensräume und somit den Schutz der Vögel ins Auge zu fassen. Unachtsamkeit und nicht zuletzt auch Versäumnisse der Politik haben bereits zum Aussterben einiger Arten geführt, so der Vogelexperte. Dazu nennt er ein konkretes Beispiel im Rheindelta. „Die Errichtung des Polderdammes linksseitig des Rheins hat kurzfristig den Bodenbrütern geholfen, da es keine Überschwemmungen mehr gab. Durch das Abpumpen des Wassers ist jedoch der Grundwasserspiegel mittlerweile zu stark gesunken und der Boden Großteils verhärtet“, erklärt der Dornbirner die Maßnahme. Was der intensiven Landwirtschaft im Rheindelta nützt, schadet den Vögeln, so könnte man es auf den Punkt bringen. Häufiges Mähen verhindert eine lange Blüte – damit fehlen Insekten als Nahrung – und es kommt nicht zur Samenbildung. Die Böden sind zu hart für die Vögel, um mit ihren langen Schnäbeln nach Nahrung zu stochern, eingebrachte Pestizide und die starke Zunahme der Freizeitnutzung tun ein Übriges. Hubert Salzgeber zeigt natürlich nicht nur die negativen Seiten auf. Ganz im Gegenteil.

Bei den Schleienlöchern in Hard können die Besucherinnen endlich Wasservögel in ihren Nestern, oder umherschwimmend und tauchend, sehen. Es macht Spaß, durch Ferngläser nah hergeholt, Blesshühner, Haubentaucher und Kolbenenten zu beobachten. Salzgeber verrät ein anderes Phänomen: „Ein paar tausend Stare haben hier im Schilf derzeit ihren Schlafplatz“, so der Vogelkundler, der auf das Schauspiel des täglichen Anflugs am Abend und des Verlassens am Morgen neugierig macht.

Birdwatching App

Während Vogelbeobachter bei uns, weil wenig bekannt, früher eher belächelt wurden, sieht die Leitung des Hotels am See in Hard das Thema als große Chance. Für ihre Hotelgäste haben sie eine eigene App für Smartphones entwickelt. Sie bieten unter anderem Packages an, die monatlich ein Special zum Inhalt haben. Im Juni ist es die Flussseeschwalbe, der die Aufmerksamkeit des Birds Club des Hotels gilt. „Zu uns kommen inzwischen Gäste aus der ganzen Welt. Darunter sind viele Naturliebhaber, die von der Landschaft, vom See und den Vögeln begeistert sind“, sagt Patricia Hutter, die sich ebenfalls zur Runde der Vogelbeobachter gesellt hatte.

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