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Umweltbewegte Bürger finanzieren Kraftwerk

Am Bauhof in der Druckergasse entsteht das erste Bregenzer Bürgerkraftwerk.
Am Bauhof in der Druckergasse entsteht das erste Bregenzer Bürgerkraftwerk. ©Harald Pfarrmaier

Bregenz. Hildegrad Breiner, Vorarlbergs „Grande Dame“ der Umweltbewegung, gehörte zur treibenden Kraft des „Bürgerkraftwerks“. Bei diesem Modell haben Bürgerinnen und Bürger über den Ankauf von Bausteinen nicht nur die Möglichkeit, ihr Geld umweltgerecht anzulegen, sondern auch die Gewissheit, ihren Teil zur Stromversorgung aus erneuerbarer Energie beizutragen.

In der Landeshauptstadt kann nun mit dem Bau des ersten Bürgerkraftwerks begonnen werden. Auf dem Dach des Bauhofes an der Druckergasse wird dazu eine 40 kWp-Photovoltaikanlage installiert. Der so gewonnene „Sonnenstrom“ wird in das VKW-Netz eingespeist bzw. an die Ökostrom AG verkauft. Angepeilt war der Verkauf von Anteilsscheinen in Höhe von 90.000 Euro. Mittlerweile haben an die 45 Interessenten Anteile zwischen 500 und 10.000 Euro erworben und in die Regionale Energieanlage (REA) eingebracht. Damit kamen über 100.000 Euro zusammen. Das eingebrachte Kapital wird mit einem Prozent jährlich verzinst und nach 15 Jahren zurückbezahlt. Wie Geschäftsführer Gernot Müller-Jochum informierte, haben etliche der Anteilseigner sich aus ethischen Gründen beteiligt und verzichten auf eine Rendite.

Rund 70 Prozent der Bregenzer leben in Wohnungen und haben daher keine Möglichkeit, sich eine Solaranlage aufs Dach zu stellen. Mit diesem Modell werden nun auch sie in die Lage versetzt, in die Sonnenenergie einsteigen zu können und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
HAPF

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