Über den Mut zum wilden Eck im Palais Liechtenstein

„Das wilde Eck ist ein Geduldstraining“ betonte Roland Mangold von faktorNatur aus Hörbranz. Man müsse nämlich warten und schauen, was passiert und dies gehe nicht in zwei Wochen sondern könne bis zu einem Jahr dauern. Mangold und seine Tochter Angelika Mangold gestalteten einen sehr interaktiven Workshop zum aktuellen Thema, bei dem auch Grünen-Stadträtin Marlene Thalhammer beiwohnte. Die Teilnehmer waren sehr offen und berichteten über ihre eigenen Gärten im ersten Stock des Palais Liechtensteins.

„Seit dem meine Frau und ich meinen Garten getrennt haben funktioniert es besser“ war etwa das Votum eines Teilnehmers. „Brennesseln möchte ich lieber nicht in meinem Garten haben“ meinte eine andere Teilnehmerin. Die Referenten gingen zusammen mit den zahlreichen Teilnehmern dem Warum? auf die Spur. „Was habe ich und meine Familie davon? Wo lege ich so ein Eck in meinem Garten an?“ So lauteten die Fragestellungen. Die Motive der Teilnehmer fielen recht unterschiedlich aus: Eine junge Frau hasste Rasenmähen, eine andere Dame nützte wilde Ecken zur Salbenherstellung, ein Herr nimmt die dort wachsenden Blumen als Inspiration für seine Malereien.

Über 180 Privatgärten in Vorarlberg wurden bislang mit der Gartenplakette ausgestattet. „30 Prozent sagen, dass sie die Auszeichnung möchten, um den eigenen Garten vor dem Nachbarn zu legitimieren“ verriet Roland Mangold über die Motivation der Leute, die sich von sich aus bei ihm melden. Im weiteren Verlauf des Workshops wurde auf die spezifischen Gegebenheiten im jeweiligen Garten geachtet, eigene Pläne angefertigt und auch reflektiert, dass nicht nur Tiere und Pflanzen vom wilden Eck profitieren, sondern auch die Gartenbesitzer selbst.