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Rotes Kreuz Vorarlberg zieht Bilanz

Präsident Dr. Ludwig Summer, ehemaliger Kommandant (Rotkreuz-Abteilung Dornbirn) Hans Peter Schwendinger mit Gattin, LRin Martina Rüscher (v.l.n.r)
Präsident Dr. Ludwig Summer, ehemaliger Kommandant (Rotkreuz-Abteilung Dornbirn) Hans Peter Schwendinger mit Gattin, LRin Martina Rüscher (v.l.n.r) ©Rotes Kreuz
Bei der Generalversammlung des Roten Kreuzes im Landesverband Vorarlberg in Feldkirch wurde über das abgelaufene Berichtsjahr 2019 Bilanz gezogen.

Das Rote Kreuz ist rund um die Uhr im Einsatz, um Menschen zu helfen. "So waren die rund 1.500 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im letzten Jahr 534.000 Stunden im Dienst. Ohne Entgelt. Ohne die Freiwilligkeit wäre unser System nicht mehr finanzierbar", so Präsident Ludwig Summer. Aus diesem Grund hat das Rote Kreuz mit der Freiwilligenkampagne "Wir haben die passende Jacke für dich!" einen Schwerpunkt gesetzt, um Menschen zu motivieren, sich für das Rote Kreuz zu engagieren. Dieser Schwerpunkt wird beibehalten. "Es ist sehr wichtig, dass wir Menschen finden, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einsetzen", so der Präsident.

Digitalisierung auf dem Vormarsch

Als Dienstleistungsorganisation im öffentlichen Interesse kann das Rotes Kreuz nicht wie ein normaler Betrieb agieren und neue Produkte entwickeln, internationale Märkte erschließen oder wirtschaftlich unrentable Teilbereiche stilllegen. Die Potentiale liegen in der Verschlankung der Verwaltungsabläufe, in der Steigerung der Effizienz und in einem ressourcenschonenden Personal- und Materialeinsatz, so die Organisation.

Deshalb startete in der Administration im Landesverband das Projekt der digitalen Dokumentenverwaltung. Im Bildungs-Center wurde die Umstellung auf ein modernes Personalmanagement im Bereich Ausbildung mit Hilfe der Software HR360 eingeläutet und in der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle wurden die Einsatzabwicklung, die Dokumentation und die Verrechnung für die ärztlichen Bereitschaftsdienste durchgängig digitalisiert. Ein neuer einheitlicher elektronischer Dienstplan bringt zukünftig allen freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhebliche Vorteile bei einem Diensttausch. Im beruflichen Bereich liegt der Vorteil in der direkten Integration der Lohnverrechnung.

In den Bereichen Rettungsdienst, Blutspendedienst und der Rufhilfe ist das Rote Kreuz sehr weit im Einsatz von digitaler Technik. Die gesamte Alarmierung, die Dokumentation aller Daten sowie deren Übergabe zur Verrechnung sind im Rettungsdienst realisiert. Was noch fehlt, ist ein automatischer Datentransfer der Patientendaten in die Krankenhäuser. Im Bereich Blutspendedienst sind alle Abläufe bereits durchgehend digitalisiert. Dort ist mit dem Einsatz von Barcode- und Scantechnologien der höchste Sicherheitsstandard gegeben.

Katastrophenübung "Zug 19"

Im September fand die vom Land Vorarlberg organisierte Großübung "Zug 19" am Güterbahnhof in Wolfurt statt. Übungsannahme: Frontalkollision zwischen einem Personenzug und einem Güterzug, welcher Gefahrengut geladen hat. Das Rote Kreuz war mit insgesamt 118 Mitarbeitern und 30 Fahrzeugen im Einsatz.

Corona-Krise prägte das Rote Kreuz

Es fällt zwar nicht in den Berichtszeitraum, dennoch waren die Herausforderungen für das Rote Kreuz des Frühjahres 2020 – die Corona-Krise – erheblich. Einige Fakten dazu:

  • Sämtliche Testungen mobil und Drive In in Summe rund 22.000.
  • Landesweit drei Stützpunkte für Infektionstransporte eingerichtet und betrieben.
  • Die Telefonhotline 1450 mit deutlicher personeller Verstärkung und ein Backup-System für Mails betrieben.
  • Organisation und Betrieb eines kurativen Ärztebereitschaftsdienstes, welcher für die Visite bei Corona-Verdachtsfällen und für die Unterstützung der Infektionstransporte eingerichtet wurde.
  • Unterstützung der Einrichtung der Infektionsambulanzen mit EDV.
  • Der Einsatzstab begleitet von Beginn an die Bereiche Personal, Material, strategische Ausrichtung, Beratung der behördlichen Landeseinsatzleitung, interne Strategie. Diese Aufgabe wird von freiwilligen und beruflichen Mitarbeitern ehrenamtlich und unbezahlt geleistet.
  • Die SORA Prävelenzstudie, die Statistik Austria Validitätsstudie und die Statistik Austria Prävelenzstudie operativ abgewickelt.
  • Im Bereich des Blutspendewesens mussten bei den Abnahmeaktionen Anpassungen vorgenommen werden. Verlangt deutlich mehr Zeit und Toleranz bei den Spendern.
  • Die Blutbank führt Plasmaspenden von nachgewiesen COVID-19 infizierten und ausgeheilten Patienten durch. Erste damit hergestellte Plasmen konnten schon erfolgreich bei Patienten eingesetzt werden.
  • Die Krise hat auch positive Seiten. So wurden in der Not sehr rasch diverse Web-Applikationen entwickelt, die Schulung der Theorie komplett auf E-Learning umgestellt, viel Erfahrung mit Home-Office gewonnen und Zeiten für Reisetätigkeiten und Meetings mit Videokonferenzen eingespart.
  • Sämtliches RKT-Personal wurde nochmals intensiv auf Eigenschutz, richtigen Umgang mit der Schutzausrüstung und taktisch richtigem Patientenzugang trainiert.
  • Die Abreise Lech – Gesundheitscheck - wurde eine Woche ohne Verrechnung von Freiwilligen der Rotkreuz-Abteilung Hard geleistet.

(Red.)

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