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Rebecca Horns "Love and Hate" im Museum der Moderne

"Love and Hate" heißt eine ab Samstag geöffnete Ausstellung im Rupertinum - Museums der Moderne - mit Werken von Rebecca Horn. Bilder der Ausstellung 

In seinem Stammhaus “Rupertinum” zeigt das MdM bis zum 21. September Horns bewegliche Objekte, die neue, großformatige Serie von Ölbildern und Zeichnungen namens “Bodylandscapes” sowie eine Reihe von Filmen und Videos aus früheren Schaffensperioden.

Rebecca Horn, Bühnenbildnerin für die Oper “Luci mie traditrici” (deutsch: “Die tödliche Blume”, wörtlich übers.: “Meine verräterischen Augen”) von Salvatore Sciarrino heuer bei den Salzburger Festspielen, wird kurzfristig auch die Regie in dieser Produktion übernehmen. Regisseur Klaus Michael Grübers Erkrankung hat sich derart verschlimmert, dass er die Arbeit an dieser Oper bis zur Premiere am 3. August nicht fortsetzen kann. Die Künstlerin und Bühnenbildnerin Horn wird das Konzept für die Regie von Sciarrinos Oper nicht eigenständig neu entwickeln. Zusammen mit Ellen Hammer, der langjährigen Mitarbeiterin von Klaus Michael Grüber, soll Horn “Luci mie traditrici” im Sinne des kranken Star-Regisseurs weiterführen und in Szene setzen.

Kurator und Museums-Direktor Toni Stooss sieht in der aktuellen Schau seiner “langjährigen Freundin” Rebecca Horn eine Ergänzung zur Festspieloper, die “wir kurzfristig noch zu Stande gebracht haben, nachdem die Festspiele Horn als Bühnenbildnerin für ihre Sciarrino-Oper verpflichtet hatten.” Und auch Horn selbst bestätigte heute, Freitag, bei der Presse-Eröffnung, dass diese Ausstellung inhaltlich mit ihrer Sciarrino-Vision eng verwandt sei: “Ich nähere mich an die Oper über die Malerei. Malerei, die sich mit der Musik von ‘Luci mie traditrici’ verändert. Eines der Hauptmotive in der Ausstellung, ein roter Falke, wird auch in der Oper eine Rolle spielen”, so die 64-jährige Künstlerin, von der drei Objekte auch in der zentralen Ausstellung des Sommers 2008 “Sound of Art” im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg präsentiert werden sollen.

Horns skulpturales Werk wirkt wie raffinierte technische Spielerei mit Witz und handwerklich sauberer Ästhetik. In “Knuggle Dome” etwa werden Küchenmesser mit der Aufschrift “Love and Hate” von feinen, durch Bewegungsmelder gesteuerten Motoren bewegt. Die gleiche Idee liegt den Objekten “Zimbel Zen” (ein Motor schlägt laut klingende Zimbel an) oder “La lune de la Perle” zugrunde. In “Binculares Ping Pong” stören Tischtennisbälle die optische Kommunikation, auch in “Muscheluhr” determiniert ein Elektromotor die ästhetische Botschaft. Die von der Künstlerin selbst als “erotisch, gefährlich und ausweglos” bezeichnete Serie “Bodylandscapes” wirkt motivisch abstrakt in eher blassen Farben und ist durch kleinformatige Farbzeichnungen ergänzt.

Rebecca Horn lebt in Paris und Berlin und lehrte am California Art Institute. Sie ist Trägerin des deutschen Filmkritiker-Preises sowie des Kassler Documenta-Preises und verweist auf Einzel-Ausstellungen im Kunsthaus Zürich, im Guggenheim New York, Kunsthalle Wien, Tate Gallery oder bei der Biennale in Venedig.

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