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Lindaupark darf, was Messepark nicht darf - dank Bregenz

©Philipp Steurer ; Klaus Hartinger
Die Erweiterung des Lindauparks ist wohl nur mehr eine Formsache. Auch der Messepark wünscht sich seit Jahren eine Vergrößerung der Verkaufsflächen, ist davon allerdings weit entfernt. Was bei dem einen funktioniert, klappt beim anderen gar nicht. Ein Schuldiger dafür ist vermeintlich schnell gefunden: Bregenz.
Nur 1.500 m² für Messepark
Erweiterung - Beirat folgt Empfehlung
Drexel: Erweiterung auf Eis

 Zwei Einkaufszentren mit einem ähnlichen Wunsch. Die Voraussetzungen sind ebenfalls ähnlich. Den Messepark in Dornbirn und der Lindaupark in Lindau trennen nur etwa 20 Kilometer, oder gut 20 Minuten Autofahrzeit. Beide wünschen sich eine Vergrößerung der Geschäftsflächen um etwa 5.000 m². Beim Lindaupark sieht dieses Vorhaben seit einigen Wochen sehr rosig aus. Die Mehrheit im Stadtrat dürfte demnach mit der Erweiterung einverstanden sein. Die Pläne beim Einkaufszentrum im Rheintal hingegen liegen seit April auf Eis.

Erweiterung dank Bregenz

In Deutschland gibt es zentrale Hauptorte, sogenannte Oberzentren, mit einer großen Bedeutung für die Region. Bregenz und Lindau bilden offiziell ein gemeinsames Oberzentrum, weshalb auch beide als Einzugsgebiet des Lindauparks gelten. “Im Landesentwicklungsplan sind für solche Zentren größere Einzelhandelsvorhaben vorgesehen. Für das Verfahren der Raumordnung war wichtig, dass die maßgeblichen Einzugsbereiche für Versorgung erweitert wurden”, teilt Jürgen Widmer von der Pressestelle in Lindau schriftlich mit. Daher konnte ein positiver Beschluss erfolgen und die Erweiterung des Lindauparks um 5.000 m² auf einen sehr guten Weg gebracht werden. Also auch dank der Kaufkraft der Bregenzer.

Stadtzentren haben Vorrang

Die Verantwortlichen des Messeparks beantragten die Erweiterung der Verkaufsflächen um eine Fläche von 4.700 m². Doch die restriktive Politik in Vorarlberg hat diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Genehmigt wurde eine Erweiterung um lediglich 1.500 m². Dieser Kompromiss sei aus wirtschaftlicher Sicht nicht realisierbar, betonte Messepark-Eigentümer Guntram Drexel schon im Mai (hier geht es zum Artikel). Doch was ist der Grund für die Entscheidung des Landes? Denn mit der Erweiterung in Lindau gehen Vorarlberger Käufer vermehrt nach Deutschland. Dessen ist sich auch Theresia Fröwis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, sicher. Sie betont: “Die Vorarlberger Politik will die Stadtzentren stärken.” Die Erweiterung des Messeparks würde zu einer erhöhten Attraktivität führen. Sehr zum Leidwesen anderer Vorarlberger Regionen, wie den Stadtzentren, dem Bregenzerwald und selbst aus dem Walgau waren kritische Stimmen zu hören.

Lindaupark und Insel keine Konkurrenten

Von einer Schwächung der Stadt geht Widmer in Lindau jedoch nicht aus: “Die Insel und der Lindaupark nehmen sich die Kunden gegenseitig nicht weg. Eine Befragung hat ergeben, dass jeder 5. Kunde des Lindauparks noch weiter auf die Insel zum Einkaufen geht. Zudem unterscheiden sich die Zielgruppen und Sortimente, so dass es zu keiner wesentlichen Konkurrenzsituation kommt.” Anscheinend ist das in Vorarlberg anders.

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