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Krankenpflegeverein schlägt neue Wege ein

Das Pflegecafé ist ein beliebter Treffpunkt für pflegende Angehörige
Das Pflegecafé ist ein beliebter Treffpunkt für pflegende Angehörige ©veronikahofer
Dem Lustenauer Krankenpflegeverein ist es ein Anliegen, pflegende Angehörige zu entlasten
Krankenpflegeverein schlägt neue Wege ein

Seit einigen Wochen bietet der Krankenpflegeverein Lustenau, in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Lustenau, pflegenden Angehörigen die „Tagespflege“ an. Für einen Tag in der Woche, nämlich am Mittwoch, werden Menschen, die intensiver Pflege bedürfen oder an Demenz leiden, im Seniorenhaus Schützengarten betreut. Diese Betreuung wird ausschließlich von diplomiertem Personal durchgeführt und umfasst neben den notwendigen Pflegemaßnahmen nach Möglichkeit auch Bewegungsübungen. Patienten, die in der Tagesbetreuung infolge ihrer Pflegebedürftigkeit nicht versorgt werden können, finden hier beste Fürsorge.

Offizielle Eröffnung

Am 5. Dezember lud der Krankenpflegeverein zur offiziellen Eröffnung dieser Einrichtung in das Seniorenhaus Schützengarten. Obmann Erich König konnte u. a. Bürgermeister Dr. Kurt Fischer, GR Dr. Susanne Andexlinger, Sozialamtsleiter Markus Rusch sowie Kommunalverwalter Klaus Bösch begrüßen. Er lobte die Initiative der Pflegedienstleiterin Manuela Koch, die sich, zusammen mit Mitschwester Martha Mittelberger, für die Einführung der Tagespflege stark gemacht hat und bedankte sich für die Unterstützung bei den Verantwortlichen der Gemeinde. Das Mobiliar für die heimelige Einrichtung stammt größtenteils aus dem „Schwesternhaus“, der Herd wurde von der Firma Elektro Kolb in Hard gespendet. Pflegedienstleiterin Manuela Koch gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich das Land an der Tagespflege mit einem Zuschuss beteiligen wird, sodass sich die Kosten für die Angehörigen verringern.

Seit März gibt es das „Pflegecafé“

Jeden ersten Donnerstag im Monat lädt der Krankenpflegeverein pflegende Angehörige ins „Pflegecafé“ in die Rathausstraße. Für zwei Stunden (von 15-17 Uhr) sollen Menschen, die zu Hause jemanden pflegen, in entspannter Atmosphäre Kraft tanken und sich austauschen können. Impulsvorträge, wie zur Hygiene im Pflegehaushalt, Diabetesberatung, Aromatherapie, Beckenbodenübungen u. s. w. ergänzen das Angebot. Casemanagerin Elisabeth Hille-Mair informiert über die verschiedenen Möglichkeiten, die es für Pflegebedürftige gibt, hilft bei Anträgen zum Pflegegeld oder bei der Heimaufnahme. Das erste Pflegecafé im Land wird sehr gut angenommen, für manche Pflegende ist es ein fixer Termin, auf den sie sich jeden Monat freuen.

 

Helmut Braun, HAK-Direktor i. R. zur Einrichtung der Tagespflege:

„Die neue Einrichtung der Tagespflege durch den Krankenpflegeverein Lustenau ist für die betroffenen Patientinnen und Patienten und deren Familien ein sehr wertvolles Angebot. Die Patienten erfahren abwechslungsreiche Stunden unter professioneller und liebevoller Betreuung der Krankenschwestern. Für die Angehörigen ist es jeweils ein kraftschöpfender Kurzurlaub von der häuslichen Pflege.“

 

Meinungen zum Pflegecafé

 

Christine Fäßler, Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester:
„Die wichtigste Frage ist – was gibt die Kraft, 365 Tage im Jahr die Pflege zu bewältigen –  und ich ziehe den Hut vor den Menschen, die zu Hause jemanden pflegen und es schaffen, sich zwei Stunden jeden Monat freizuhalten, um hierherzukommen.“

 

Trudi Vogel (sie pflegte ihren Mann Hans zwölf Jahre lang):
„Der Gedankenaustausch in dieser Runde war und ist mir immer noch wichtig, auch wenn mein Mann inzwischen verstorben ist. Wir können uns gegenseitig unterstützen.“

 

Berta Riedmann (pflegt ihren Mann, der vor vier Jahren erblindet ist, seit sechs Jahren)
„An Donnerstag habe ich eine „Perle“, die auf meinen Mann schaut. Ich habe drei Jahre gebraucht, bis ich Hilfe in Anspruch nehmen konnte. Hier im Pflegecafé ist es einfach gemütlich und der Austausch ist mir sehr wichtig.“

 

 

 

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