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Junge Meisterin mit vitalem Grieg

Cäcilia Weber begeisterte mit dem Klavierkonzert von Grieg.
Cäcilia Weber begeisterte mit dem Klavierkonzert von Grieg. ©Emir T. Uysal
Orchestermatinee des Stadtorchesters Feldkirch im Pförtnerhaus.

 

Feldkirch. (sch) Trotz TV-Großereignis aus dem Vatikan und weiterer Sonntagsereignisse in der Region füllte sich der Saal des Pförtnerhauses mit viel Publikum für die Sonntagsmatinee mit dem Feldkircher Stadtorchester unter der Leitung von Murat Üstün und mit der Vorarlberger Pianistin Cäcilia Weber am Bösendorfer. Die junge hochbegabte Solistin spielte zu Beginn das populäre Klavierkonzert in a-Moll, op. 16, von Edvard Grieg (1843-1907), und das Orchester präsentierte im zweiten Teil kleinere Werke von Modest Mussorgsky (1839-1881) – ein eher ungewöhnliches Konzertprogramm.

 

Vitaler Grieg

Die 1994 in Hohenems geborene Pianistin Cäcilia Weber zählt zu jener Schar hochbegabter heimischer Musikerinnen und Musiker, welche bereits in jugendlichem Alter über eine reife Meisterschaft verfügen. Die Künstlerin erhielt ihren ersten Klavierunterricht mit sieben Jahren an der Musikschule Feldkirch von Ulrike Kessler. Sie studierte in Köln, später bei Anna Adamik am Landeskonservatorium, seit 2013 in Wien an der Universität für Musik und Darstellende Kunst. Cäcilia gewann mehrere erste Preise bzw. Sonderpreise bei wichtigen Klavierwettbewerben. Das berühmte Klavierkonzert in a-Moll des norwegischen Nationalkomponisten Edvard Grieg spielte Cäcilia Weber mit vitalem Zugriff bei präziser Anschlagskultur (Ecksätze), erfüllte aber das Adagio auch mit inwendiger, lyrischer Melodik. Eine beglückend reife Leistung, bei der Murat Üstün und das klangschöne Orchester aufmerksam assistierten.

 

Mussorgsky auf Sparflamme

Der Sprung von Grieg zum russischen Großmeister Mussorgsky nach der Pause war nicht leicht nachvollziehbar, denn vom Schöpfer der Opern „Boris Godunow“ und „Kovantchina“ war eigentlich nicht viel zu hören: ein „Türkischer Marsch“, dessen gleichnamiges Opus Mozart in der A-Dur-Sonate wesentlich authentischer gelungen ist; das schwerblütige Zwischenspiel aus der Oper „Kovantchina“ und kurze Stücke, von denen „Gopak“ eine anmutige Perle leichtfüßiger Ballettmusik war. Viel Applaus für das allemal bestens disponierte Stadtorchester. Nächster Termin: Ein Pasticcio mit Georgie Nussbaumer im Pfarrzentrum Feldkirch-Altenstadt am 21. Juni 2014.

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