Viereinhalb Jahre Haft für Überfall auf beste Freundin

Sie selbst wartete im Auto, während der maskierte 17-Jährige mit einem Messer das Wettbüro ausraubte, in dem die Freundin beschäftigt war. Mit einer Beute von 18.000 Euro sprang er dann ins Auto der vor dem Lokal wartenden Tante, die davonraste. Dafür erhielt erhielt sie nun viereinhalb Jahre Haft. Ihr Neffe bekam 27 Monate, davon neun unbedingt.

Neffe überfiel Wettbüro in Linz

Der in Wien wohnhafte Jugendliche hatte seine Tante besucht, weil diese infolge der Trennung von ihrem Freund unter einer depressiven Verstimmung litt. Nachdem er sie getröstet hatte, besuchten sie ihre beste Freundin in einem Wettbüro in der Scharitzerstraße. Dabei fiel ihnen einerseits auf, dass viel Geld vorhanden war, als die Angestellte einem Kunden einen Gewinn ausbezahlte und ihnen einen Blick in den Safe ermöglichte, und dass andererseits die Überwachungskameras nach Mitternacht abgeschaltet wurden.

Vor Freunden mit Geld geprahlt

Am nächsten Tag beschlossen Tante und Neffe, die keiner geregelten Beschäftigung nachgingen, das Geld an sich zu bringen. Die Freundin der Tante erkannte den Räuber nicht, der sie bedrohte, zum Öffnen des Safes und zur Übergabe des Inhalts zwang. Sie rief vielmehr kurz nach der Tat ganz aufgeregt die 21-Jährige an und berichtete ihr, was sie soeben mitgemacht hatte.

Die Täter feierten den Coup in einer Disco und begaben sich auf eine Einkaufstour nach Tschechien. Fahrlässigerweise prahlten sie damit aber auch im Bekannten- und Freundeskreis. Als der Wettbüro-Betreiber eine Belohnung zur Ergreifung der Täter auslobte und dies medial lanciert wurde, ging einer der Mitwisser zur Polizei. Die beiden Angeklagten legten vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Georg Allmayer) ein umfassendes Geständnis ab. (APA)