Der Liechtensteiner Pianist und Komponist Jürg Hanselmann begeisterte im SAL (Veranstalter TAK) u. a. mit einem neuen Werk am Steinway.
Schaan. (sch) Der 1960 geborene und in Balzers lebende Pianist und Komponist Jürg Hanselmann ist zweifellos der fruchtbarste liechtensteinische Musiker der Gegenwart, und er kann als Wiederentdecker des Nationalkomponisten Josef Gabriel Rheinberger gelten. Auf elf CDs hat er das gesamte Klavierwerk von Rheinberger eingespielt und dafür internationale Anerkennung erhalten. Hanselmanns eigenes kompositorisches Schaffen umfasst bislang Klavier-, Orchester-, Chor- und Kammermusik. Aus seinen früheren Werken seien exemplarisch nur sein Klavierkonzert für die linke Hand und die Anthologie „Die Eisenbahn in der Klaviermusik“ genannt.
Weltweite Konzerte
Der Pianist konzertierte in Europa und in Amerika; bald wird er wieder einige Solorezitals in Amerika geben. Vor seiner Amerika-Reise wollte Jürg Hanselmann seine große Fangemeinde noch mit einem ganz besonderen Konzert im gutbesuchten SAL erfreuen. Er präsentierte die Welturaufführung seines Opus „Abendstern -Vier Stücke für Klavier“ (2011). Umrahmt wurden die vier kurzen Sätze von zwei elementaren Meistersonaten der Wiener Klassik, von Beethovens „Waldstein-Sonate“, C-Dur, op. 53, und Schuberts letzter Klaviersonate, B-Dur, D 960. Hanselmanns „Abendstern“ hat vier Sätze: „Leuchtender Abendstern“, die leuchtende Pracht liegt in den Arpeggien; „Traumgesicht“, verträumt-meditativ mit fragendem Charakter; „Unsterblich!“, mit heroischer Geste und virtuosem Dekor; „Zum Abschied“, zart, leicht resignativ, mit musikalisch versteckter „Träne“… Jürg Hanselmann war selbstredend sein bester Interpret… Der Titel habe mit der berühmten Arie Wolframs aus dem „Tannhäuser“ Richard Wagners nicht etwas zu tun, doch, so Jürg, „ich glaube, er passt aber zu meinen vier Stücken“.
Beethoven – Schubert
Obwohl Jürg Hanselmann oft in seinem Leben Beethoven gespielt hat, wagte er sich erst jetzt an die monumentale «Waldstein-Sonate», und es wurde eine technisch einwandfreie und sehr vitale Interpretation.
Franz Schubert, der Schöpfer unzähliger Kunstlieder, von Symphonien, Kammermusik und Klavierwerken legte in seine letzte grosse B-Dur-Sonate (aus seinem Todesjahr 1828) quasi im Rückblick sein ganzes Leben hinein – in einer Fülle herrlichster Melodien empfindet der Hörer Schuberts Freud und Leid, Glücksgefühle neben Resignation, Trauer, Enttäuschung, gefasst in der Klangrede eines früh vollendeten Genies. Und Hanselmann folgte diesen Stimmungen am Steinway mit heißem Herzen.
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