GÖTZIS Das „Concerto Stella Matutina“ ist immer für innovative Programmideen zu haben. So widmeten sich die schon europaweit geschätzten erstklassigen Musici mit ihrem neuen Konzertmeister David Drabek dem bis heute unvermindert strahlenden „Musikgott“ Johann Sebastian Bach (1685-1750) und dessen vier Söhnen, welche hochbegabt und vom Vater streng erzogen und unterrichtet, mit ihm in die Musikgeschichte eingegangen sind. Neben Großmeister Johann Sebastian zu Beginn erklangen auf der Kulturbühne eben auch Werke der Söhne Carl Philipp Emanuel (1714-1788), Johann Christoph Friedrich (1732-1795), Wilhelm Friedemann (1710-1784) und Johann Christian Bach (1735-1782). Grandiose Solisten wie Alfredo Bernardini aus Rom (Oboe und musikalische Leitung), David Drabek (Violine) und der vielseitige Feldkircher Domorganist Johannes Hämmerle, diesmal am Cembalo, demonstrierten ihre reife Instrumentalkunst.
Vater, geh du voran …
Mit dem Thomaskantor Johann Sebastian begann das wie immer ausverkaufte „Stella“- Konzert (der ganze erste Teil gehörte ihm mit drei Werken bis zur Pause): die beschwingt freudvolle Sinfonia aus BWV 249 a; die tänzerische Orchestersuite Nr.1, C-Dur, BWV 1066 im französischen Stil und das durch die hervorragenden Solisten Alfredo Bernardini (Oboe) und David Drabek (Violine) veredelte Konzert für Oboe und Violine in c-Moll, BWV 1060 R. „Stella Matutina“ spielte mit gewohntem barockem Glanz.
„Sorgenkind“ Friedemann
Es gab Zeiten, da waren die Bach-Söhne berühmter als der Vater. Carl Philipp Emanuels zünftiger „Marcia für die Arche“ oder Johann Christoph Friedrichs Sinfonia in d-Moll, WFV I:3 mit dem köstlichen Andante amorosa konnten begeistern. Und dann brillierte Johannes Hämmerle am Cembalo in Wilhelm Friedemanns Concerto per il Cembalo in D-Dur, FK 41. Ohne Partitur zauberte Hämmerle die virtuosen Cembalo-Läufe zusammen mit den sensiblen Orchesterpartnern in den Saal. Apropos Friedemann: der Vater hielt ihn für seinen begabtesten Sohn, er lebte aber ausschweifend und endete in ärmlichen Verhältnissen. Ein alter Film mit Gustaf Gründgens behandelt diese Künstlertragödie. Den Schlusspunkt des Abends setzte Johann Christian mit der prächtigen Sinfonia in D-Dur, op. 18/4. Seine Klangrede wie auch die von Friedemann wiesen etwa ganz klar schon auf Haydn bzw. Mozart und deren Abkehr vom strengen formalen und ästhetischen Wertekosmos der Barockzeit.
SCH
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